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Koritni –
Night Goes On For Days Die Band Koritni ist nach ihrem Gründer, dem australischen Singer/Songwriter Lex Koritni benannt. Entstanden ist die Gruppe im Jahr 2006 aus der von Kritikern und Fans gefeierten Band Green Dollar Colour. Am 04.09.2015 erscheint mit „Night Goes On For Days“ das mittlerweile vierte Studioalbum der Band. Ihre Meriten verdiente sich die Band bereits bei zahlreichen Shows, die sie mit Bands wie Motörhead, Status Quo, The Scorpions, Beth Hart oder Wishbone Ash spielten. |
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Das
von dem legendären Produzenten/Mixer Kevin Shirley (u. a. Iron Maiden,
Aerosmith, Led Zeppelin. Joe Bonamassa) gemixte und von Ryan Smith (u. a.
AC/DC, Guns N’ Roses) gemasterte Album enthält ein Dutzend
Hardrocknummern sowie mit dem Creedance Clearwater Revival-Cover
„Fortunate Son“ als Bonus einen Livetrack, der im Jahr 2013
mitgeschnitten wurde. Letzterer klingt wesentlich rockiger als das
Original und wird von Lex Koritni förmlich rausgerotzt. Mir gefällt
Lex’ Stimme bei den Studionummern allerdings wesentlich besser. Das
eröffnende „Horns Up“ klingt zunächst nach einer Bluesnummer aus dem
Mississippi Delta. Dass dies eine falsche Fährte ist, wird spätestens
nach knapp 20 Sekunden deutlich, wenn ein Geräusch wie eine Nadel eines
Plattenspielers, die über eine Schallplatte gezogen wird, aus den Boxen
erklingt, denn kurz darauf hauen Koritni dem Hörer ihren kraftvollen Rock
um die Ohren. Also Vorsicht beim einstellen der Lautstärke. Ein knackiges
Riff und ein treibendes Schlagzeug sind die Hauptbestandteile dieses nach
melodiösem Hardrock klingenden ersten Songs. Das geht schon mal gut ab. Etwas
ruhiger und bluesiger geht es dann im folgenden „Try To Live (A Little
Bit)“ zu. Lex’ Stimme passt sich dabei der jeweiligen Stimmung an.
Stilistisch gibt es dann im nächsten Song „Rock’N’Roll Ain’t No
Crime“ einen Wechsel. Nun wandeln Koritni unter anderem auf den Pfaden
von AC/DC, was vor allem am Gitarrenriff liegt. Eine schöne eingängige
Nummer, die trotz der Anleihen eine eigene Handschrift aufweist. Ein wenig
aus dem Rahmen fällt das kurze (1:12 Minuten Spielzeit) „The
Mississippi Delta“, das nur auf der Steelguitar gespielt wird und in den
tiefen amerikanischen Süden weist. Dem schließt sich dann nahtlos
„Water Of Life“ an, das vom legendären Status Quo-Schlagzeuger John
Coghlan eingespielt wurde (als sein erstes Studiorecording seit 1985). Eine
Spur Country kommt in „Carousel“ in den Hardrocksound der Band, während
der Titelsong eine Mischung aus AC/DC und melodischem Hardrock
amerikanischer Prägung ist. Hier gefällt mir besonders der
Gitarrensound. Mit „Woman In Love“ haben Koritni dann noch eine von
Akustikgitarren bestimmte Ballade im Programm, die recht amerikanisch
klingt. „Night
Goes On For Days“ erscheint als normale CD sowie als Download. Die
Downloadversion hat als zusätzlichen Bonustrack noch eine Liveversion des
The Who-Klassikers „Pinball Wizard“, der ebenfalls wie „Fortunate
Son“ 2013 live mitgeschnitten wurde. Koritni
ist mit „Night Goes On For Days“ ein kraftvolles und sehr
abwechslungsreiches Hardrockalbum gelungen, das Spaß macht. Man sollte
hier unbedingt ein Ohr riskieren. Stephan Schelle, August 2015 |
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