Ken Hensley –
Rare & Timeless In den 70’er Jahren wurde er auch als Mr. Uriah Heep betitelt, da er zahlreiche Hits für die Band geschrieben hat, darunter auch „Lady In Black“. Die Rede ist von Ken Hensley. Der Keyboarder, Gitarrist und Sänger stieg 1980 bei Uriah Heep aus und veröffentlichte seither zahlreiche Soloalben. Aber auch mit anderen Künstlern hat er über die Jahre hinweg in Bands zusammengearbeitet so zum Beispiel mit Greg Lake (ELP) und John Glascock (Jethro Tull) in der Formation The Gods. |
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Die
CD erscheint in einem Digipack, das ein 20seitiges Booklet mit Linernotes
von Ken Hensley sowie zahlreichen Fotos aus seinem Privatarchiv enthällt.
Dieses rundet das musikalische Gesamtergebnis hervorragend ab. Den
Beginn macht die rare, in Russland veröffentlichte Version des Uriah
Heep-Hits „Free Me“, das nicht nur durch Ken’s Gesang sanfter klingt
als die von John Lawton gesungene Originalversion. Auch das Arrangement
wurde verändert und beispielsweise mit Streichern versehen, was aus dem
Stück mehr einen Popsong macht. Aber auch diese Version macht richtig Spaß. Das
neue Stück „Send Me An Angel“ ist ein sanfter Song, der an die beste
Zeit von Uriah Heep erinnert und durch eine zeitlose Melodie besticht.
Dagegen wirkt das symphonische, von Piano und Streichern getragene
„Guilty“ wie ein Song von Billy Joel. Der zweite neue Song „The Last
Dance“, der mit 8:25 Minuten Spielzeit auch gleichzeitig der längste
Track des Albums ist, hat das Feeling von Ken’s hervorragendem Album
„Blood On The Highway“. Darüber hinaus besticht der Song noch
dadurch, dass Glenn Hughes zusammen mit Ken am Mikro agiert. Glenn’s
Gesangsparts gehen durch seine intensive Interpretation direkt unter die
Haut, während Ken eher für die ruhigen Momente zuständig ist. Dieser
Song ist für mich das Highlight des Albums. „Lady
In Black“, das in einem 5:18minütigem Remix von Tommy Lopez vorliegt,
verleiht dem Stück noch einmal eine ganz andere Note. Moderne
Houserhythmen werden mit Streichern verbunden, zu denen Ken die Melodie an
einigen Stellen eine Nuance abgewandelt hat. Der Song bekommt so eine ganz
neue Note und zeigt sich von einer neuen Seite, die ihm ebenfalls gut zu
Gesicht steht. Dabei behält er aber den Spirit des Originals auch wenn
die Rocknote hier fehlt. Auch die anderen Songs passen sich gut ins
Gesamtbild mit ein, obwohl sie nicht so bekannt sind, wie die Hits, die
Ken in den Jahren seiner Karriere produzierte. Mit
„Rare & Timeless“ hat Ken Hensley ein sehr persönliches Album
zusammengestellt, das viele, die ihn nur von Uriah Heep her kennen, überraschen
wird. Ein gelungener Sampler jenseits der üblichen „Best Of“-Veröffentlichungen. Stephan Schelle, März 2018 |
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