Karakal -
Mirage Das Duo Volker Hampel und Patrick Brede aus Siegen, das sich der experimentellen Musik verschrieben hat und unter dem Namen Karakal Musik veröffentlicht, bringt Anfang 2016 ihr mittlerweile drittes Album, unter dem Titel „Mirage“ im Eigenvertrieb auf den Markt. Das von ihnen selbst als „Schwarzes Loch von Album“ betitelte Werk, kommt als rote CD heraus. Darauf wird wieder düstere Elektronik mit fetten Gitarren geboten, die in Echtzeit eingespielt und mit einigen Effekten gewürzt wurde. |
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Dem
schließt sich dann das fast zehnminütige „Aurora Borealis“ an. Wie
die nordischen Polarlichter, so wabert auch der Sound in diesem Track wie
ein akustischer Vorhang hin und her. Auch hier kommen bedrohliche
Klangfarben zum Einsatz, die mit recht simplen Klangfolgen ergänzt
werden. Fette, düstere Synthieklänge ergänzen dieses bedrohlich
wirkende Klangbild. Experimentell
wird es dann auch in „Milky-Sun Over 62“. Gitarrenlicks und Synthieflächen/-sounds
werden hier zusammengemengt um ebenfalls eine recht düstere und monotone
Atmosphäre zu schaffen. Erst im letzten Drittel kommen einige
Gitarrenlicks hinzu, die harmonischer klingen und einen Kontrast zum
monotonen Synthiesound darstellen. „Foehn“
ist ein einminütiges, leicht verschrobenes Stück, das schon nach 45
Sekunden ausgefaded wird und dann aus Stille besteht. Das Titelstück
zeigt sich dann kraftvoll durch einen fetten Synthiesound. Rhythmische
Muster, die sehr basslastig sind, stellen den Grundstein des Stückes dar.
Dann kommen „heulende“ Synthiesounds und sägende Gitarren hinzu. Man
hat das Gefühl als würden die Protagonisten durch ein undefiniertes
Etwas stampfen. Und auch „Goldochsen“ zeigt sich von seiner
experimentellen Art. Den
Abschluss bildet dann das fast 13minütige „Aurora Australis“, für
das die beiden in einem Schnellstraßentunnel in Siegen einige Sounds
aufgenommen haben. Wenn man genau hinhört, kann man die verfremdeten
Sounds vorbeifahrender Autos hören. Auch dieser Track wirkt bedrohlich,
hat aber eine ganz eigene, faszinierende Ausstrahlung. „Mirage“
ist keine leichte Kost und so muss man sich dem Album in Ruhe widmen um
die Nuancen zu erkennen und in die recht düsteren und auch
experimentellen Klangwelten von Karakal eintauchen zu können. Der
Ausdruck „Schwarzes Loch“ passt da ganz gut, wird man doch in diese
Art der Musik unweigerlich hineingezogen, wenn man sich erst einmal darauf
eingelassen hat. Stephan Schelle, Februar 2016 |
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