Jules – Short
Stories Das es nie zu spät im Leben ist, um seine Träume zu erfüllen, das zeigt sich unter anderem am Beispiel von Jules, einem Menschen, den seit den sechziger Jahren die Musik im Blut steckt und der erst sechzig Jahre alt werden musste, um sein erstes Album herauszubringen. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich Christoph Rieber, der mit sechs Jahren Klavier spielen lernen musste und später Schlagzeuger und danach wegen der Mädels Gitarrist werden wollte. |
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als dreißig Jahre später verwirklicht er nun endlich seinen Traum ein
Album einzuspielen. Das Werk heißt „Short Stories“ und erschien am
02.05.2014. Jules selbst sagt: „Rockmusik
ist meine Passion seit den Siebzigern. Songs zu schreiben hat mir geholfen
zu überleben und mit der Welt klarzukommen. Und eines wusste ich:
irgendwann würde ich mein erstes eigenes Album rausbringen.“ 2012
entschied sich Jules aus seinem Berufsleben auszusteigen und sich nur noch
um die Musik zu kümmern. Für sein Debütalbum entschloss er sich eine
Mischung aus aktuellem Material und älteren Stücken (seinen
„Klassikern“) zu erstellen. Das Ergebnis liegt nun in Form der CD
„Short Stories“ vor, das er zusammen mit einigen befreundeten Musikern
eingespielt hat. Die CD erscheint im sechsseitigen Digipack und enthält
darüber hinaus ein 20seitiges Booklet mit allen Texten und zahlreichen
Grafiken. Jules
schreibt gern musikalische Geschichten über das Leben und die Menschen in
seiner Umgebung. Irgendwie blitzt immer ein kleines Lächeln zwischen den
Tönen durch. Die Songideen sind oft eingängig, die Arrangements haben es
allerdings bei genauem Hinhören in sich: komplex, hintergründig,
manchmal mit überraschenden Wendungen. Jules ist ein global geprägter
Musiker. Stilistisch, sprachlich, spirituell. Meistens singt er auf
englisch, gemischt mit spanisch, italienisch oder bajan. Ein
Dutzend Songs mit Laufzeiten zwischen 3:07 und 7:08 Minuten bietet das Debütalbum.
Los geht es mit „You’re The One That I Want“, das sowohl
nostalgisches Flair, wie auch moderne Sounds bietet. Stilistisch lässt
sich das noch nicht wirklich einordnen, denn verschiedene Musikrichtungen
sind hier in diesem Song vereint von Singer/Songwriter über Rock bis hin
zu ethnischen Sounds. Folk kommt durch den Rhythmus und eine an Jethro
Tull erinnernde Flöte im zweiten Song „Who Is The One“ auf. Auch
Jules Stimme versucht streckenweise in die Nähe von Ian Anderson zu
kommen. Bluesrock
mit einem freakigen Touch bietet „Strange Days“. Das ist Musik die
sich nicht wirklich zuordnen lässt, aber ein gewisses Flair verströmt.
Singer/Songwriter kommt dann im Song „Mother’s Garden“ auf, das
daneben recht jazzige Züge aufweist. „Family Day“ zeigt dagegen südamerikanische
Züge. So abwechslungsreich geht es dann auch auf dem Rest des Albums zu. Mit
„Short Stories“ hat Jules ein sehr abwechslungsreiches und höchst
interessantes Debüt herausgebracht, das nicht so wirklich in eine
musikalische Schublade passen will. Stephan Schelle, Juni 2014 |
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