Josh Smith – Burn To Grow
M2 Music / In-Akustik (2018)
(11 Stücke, 52:33 Minuten Spielzeit)

Der US-Amerikaner Josh Smith startet drei Jahre nach seinem letzten Longplayer „Over Your Head“, bei dem er so illustre Musiker wie Harp-Legende Charlie Musselwhite, Kirk Fletcher und Joe Bonamassa als Special Guests an Bord hatte, mit „Burn To Grow“ erneut durch. Josh Smith setzt auch auf dem neuesten Output auf musikalische Vielseitigkeit, setzt neben Soul und Jazz aber den Fokus wie gewohnt auf Blues. Auf dem Album, das am 17.08.2018 erscheinen wird, hat er erneut bekannte Musiker um sich geschart. 


Carey Frank (Tedeschi Trucks Band) bedient die Keyboards, Davey Faragher (John Hiatt) am Bass und Studio-Crack Travis Carlton ebenfalls am Bass, sorgen im Wechsel mit den Schlagzeugern Pete Thomas (Elvis Costello, Arctic Monkeys) und Lemar Carter (Usher, Joss Stone) für den perfekt druckvollen Rhythmus. Darüber hinaus bilden Jamelle Adisa, Chris Johnson, J.P. Floyd, Matthew Demerit und Dan Boisey die Bläser Section.

Mit dem herrlichen Bluessong „Half Blues“ mit Bläsersätzen, die dem Ganzen ein gewisses souliges Feeling verleihen, startet Smith in das Album. Smith’s markante Stimme dominiert sofort diesen Downtempo-Song. In den Mittelteil streut er dann ein fesselndes Gitarrensolo ein.

Pop-Sounds sind dann aber im nächsten Song „Through The Night“ angesagt, das locker und leicht durch den Äther zieht. Einige leicht angejazzte Sounds erinnern dabei an Steely Dan. Dem setzt er dann die sanft/rockige Trennungsnummer „Watching You Go“ nach, die mich stilistisch ein wenig an Joe Cocker erinnert. In dieses Stück baut er dann laut aufheulende Licks ein.

„That For You Too“ ist eine perfekte Mischung aus Soul und Blues, die sofort ins Ohr geht. Die raue Stimme von Josh Smith unterstreicht diesen Song bestens. Mit dem Stück „Your Love (Is Making Me Whole)“ lässt er dann Sängerin Monét Owens (Ed Sheeran, Celine Dion, Michael McDonald), die ansonsten Backgroundgesang beisteuert, den Vortritt, indem er ihr den Leadgesang überlässt. Diese traditionelle Soulnummer ist zwar ein Stilbruch im Album, hat aber Qualität.

Eine herrliche Rocknummer kommt dann aber mit „Look No Further“ gleich im Anschluss, die gesanglich und musikalisch auf mich wie eine Mischung aus Mink de Ville und Garland Jeffreys wirkt. Ein absolut unter die Haut gehender Song.

Es folgen der Bluesrocker „Let Take Care Of You“, der Slowblues „What We Need“, die Texas-Blues-Nummer „What We Need“ mit herrlichen Bläsern im Big Band-Sound, die atmosphärische Ballade „She Survives“ sowie das abschließende, langsam fließende, melancholische Titelstück.

Josh Smith zeigt sich auf dem neuesten Album „Burn To Grow“ von seiner vielseitigen Seite. Verschiedene Stilistiken wie Blues, Jazz, Soul und Rock vermischt er zu einem sehr wohlschmeckenden musikalischen Gericht, das man gerne zu sich nimmt.

Stephan Schelle, Juni 2018

   

CD-Kritiken-Menue