John Lawton & Diana Express – The Power Of Mind

John Lawton & Diana Express – The Power Of Mind
Intelligent Music (2012)
(14 Stücke, 55:45 Minuten Spielzeit)

Der Brite John Lawton ist mit einer außergewöhnlichen Stimme gesegnet, die ihm unter anderem die Mitgliedschaft in den bekannten Rockbands Lucifer’s Friend und Uriah Heep sowie in den frühen 70’ern bei der Pop-Gesangsgruppe Les Humphries Singers einbrachte. An den Les Humphries Singers-Hits „Mama Loo“, „Mexico“ und „Kansas City“ war er genauso beteiligt wie am Uriah Heep-Hit „Free Me“. Aber auch Solo ist er mit seiner John Lawton Band in Erscheinung getreten und hat u. a. an Ken Hensley’s Werk „Blood On The Highway“ mitgewirkt.


Ende 2012 ist die CD „The Power Of Mind“ erschienen, die von dem Projekt John Lawton & Diana Express eingespielt wurde. Neben John Lawton (Gesang) ist noch das bulgarische Projekt Diana Express, bestehend aus Maxim Goranov (Gitarre, Backgroundgesang), Nikolay „Koko“ Kardzhilov (Bass, Kontrabass), Valeri Konov (Keyboards, Backgroundgesang) und Tsvetan Banov (Schlagzeug, Backgroundgesang) zu hören. Außerdem war noch das Pleven Philharmonic Orchestra an der Produktion beteiligt. Die CD erscheint in einem sechsseitigen Digipack, in dem einige Infos abgedruckt sind.

„The Power Of Mind“ ist ein Konzeptalbum, das wie eine Rockoper aufgebaut ist, zumindest sagt das der Text in der CD-Hülle. Die Musik, Texte, Arrangements und Orchestrationen stammen von Milen Vrabevski, der auch Grand Piano und Akustikgitarre spielt.

Insgesamt lässt die CD ein zwiespältiges Gefühl bei mir zurück. Das liegt vor allem an der Musik, die nicht genug Substanz hat, um hängen zu bleiben. Man hat das alles schon mal gehört, aber in - wie ich finde - besserer Form. Lediglich John’s markante Stimme sticht durch den Nebel. Und sie ist wirklich über jeden Zweifel erhaben.

Zunächst weckt ein sehr atmosphärisches „Intro“, das floydiesk beginnt, hohe Erwartungen. Weiter geht es nach dem kurzen „Intro“ mit symphonischem Rock im Stück „Mind Power“, das zunächst von Streichern und Piano bestimmt wird. Symphonicrock mit Melodic- und leichten Hardrock-Anleihen finden sich in dem Song, der auch ein bisschen an den Stil von Uriah Heep erinnert.

Neben diesen musikalischen Elementen webt das Projekt auch noch Musical artige Passagen ein, was in Songs wie „Two Hearts“ deutlich wird. Die Rock’n’Roll-Nummer „Max Rock“ klingt als hätte man sie aus der „Rocky Horror Picture Show“ entnommen. Und diverse Rock’n’Roll- und Boogie-Einlagen folgen noch in weiteren Stücken. Leider gibt es nur wenige Highlights auf dem Album wie etwa die Rockballade „Fairytale“ oder „The Search“.

„The Power Of Mind“ lebt aus meiner Sicht einzig und allein von John Lawton’s markanter Stimme. Die hat einen hohen Wiedererkennungswert, was man von den einzelnen Stücken leider nicht sagen kann. Für mich wirkt das Album etwas unausgegoren mit dem Versuch Hardrock in ein symphonisches Kleid zu verpacken und mit Rock’n’Roll und Boogie zu würzen. Freunde von Uriah Heep der Lawton-Phase können das Album mal antesten, auch wenn die Musik nur ansatzweise Uriah Heep artige Zutaten enthält.

Stephan Schelle, Januar 2013

   

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