John Illsley
– Live In London Wenn von den Dire Straits die Rede ist, dann haben die meisten Mark Knopfler vor Augen. Bassist John Illsley blieb dagegen immer ein wenig im Schatten. Mittlerweile hat John aber schon vier Studioalben veröffentlicht und gezeigt, dass er ebenfalls ein guter Musiker ist. Vor allem sein letztjähriges Album „Testing The Water“ fand sowohl bei Kritikern, wie auch bei Fans großen Anklang. Am 27.02.2015 erscheint nun ein Livemitschnitt aus dem Jahr 2012. |
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Die Liveatmosphäre wurde sehr gut eingefangen. Man
hat das Gefühl direkt im Publikum zu stehen. Los geht es mit der
Eigenkomposition „Toe The Line“ von John’s Album „Streets Of
Heaven“. zunächst glaubt man einen Dire Straits-Song zu hören, denn
die Gitarre und der Gesang kommen der Band, mit der John seine größten
Erfolge feierte, sehr nahe. Aber auch Wishbone Ash & Tom Petty blitzen
ein wenig durch. Das ist schon mal ein sehr schöner Beginn. Mit den Songs „Walk Of Life“, „Once Upon A
Time In The West“ mit leichterem Reggae-Rhythmus, als es das Original
hergibt und das atmosphärische „Private Investigations“ legt er dann
die erste Strecke an Dire Straits-Songs hin. Musikalisch ist das kaum von
den Originalen zu unterscheiden, John spielt die Songs vielleicht ein
wenig sanfter, einzig der Gesang kommt nicht ganz an Mark Knopfler heran.
Mit dem Song „Young Girl“, das er seiner Tochter gewidmet hat, geht es
dann mit einer weiteren Eigenkomposition weiter, die zeigt, dass John ein
ebenso guter Songwriter ist, wie Mark Knopfler himself. Und weiter geht es mit einem Klassiker, „Sultans
Of Swing“, das nichts von seiner Faszination verloren hat. John und Band
interpretieren es perfekt. Mit „First We Take Manhattan“ macht sich
John einen Leonard Cohen-Song zu Eigen und interpretiert ihn in seiner
eigenen, sehr stark an Dires Straits angelehnten Form. Auch in dieser
Version macht die Nummer Spaß, auch wenn sein Gesang aus meiner Sicht der
Schwachpunkt bei diesem Klassiker ist. Mit „Another Brick In The Wall“ setzt er dann
gleich noch eine Coverversion drauf, bei der er sich aber doch recht stark
am Original orientiert. Der Song hätte auch im Dire Straits-Gewand nicht
wirklich Sinn gemacht. Zwar fügt sich das Stück gut ins Liveprogramm
ein, kann aber nicht den Spirit des Originals erreichen, auch wenn das
Gitarrensolo sehr schön rüberkommt. Dann doch lieber mit „Streets Of
Heaven“ (der Song geht wirklich gut unter die Haut) und „I Thought I
Saw It Coming“ (hat er da etwa einen Rhythmus wie bei Alan Parsons
„The Raven“ eingebaut?) wieder zwei wunderbare Eigenkompositionen. Dem
lässt er dann mit „Romeo And Juliet“ eine weitere Nummer der Dire
Straits folgen. Mit „When God Made Time“ hat er einen Song im
Programm gehabt, der erst auf seinem letztjährigen Album „Testing The
Water“ erschienen ist. Eine tolle, sanft rockende Nummer. In seinem Song
„Is It Real“ mischt John dann Dire Straits mit Bluesrock, eine recht
gute Kombination. Das Ende bilden erneut zwei Klassiker von Dire Straits,
nämlich „Brothers In Arms“ und „Money For Nothing“. Wer die Dire Straits liebt, der wird auch das
Livealbum von John Illsley mögen, denn nicht nur die Klassiker seiner
damaligen Band, sondern vor allem die Eigenkompositionen, atmen das Flair
der britischen Ausnahmeband. Ein richtig gutes Livelabum, das Appetit auf
die Konzerte macht, wenn John mit seiner Band sieben Gigs im März 2015 in
Deutschland absolviert. Stephan Schelle, Februar 2015 |
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