Jimmy Martin - Berlin
Fastball Music / BOB-Media (2016)

(15 Stücke, 51:34 Minuten Spielzeit)

Der aus Luxemburg stammende Jimmy Martin war mir erstmals im Jahr 2013 aufgefallen, als er sein Album „Wild At Heart“ veröffentlichte. Am 21.10.2016 erscheint ein neues Werk unter dem Titel „Berlin“, das aber nicht als vollwertiges Album durchgeht, denn Martin hat auf dem Silberling einige Singles zusammengestellt und um sieben Bonusstücke ergänzt. Das Ganze soll ein Album für die Fans sein und genau an die richtet es sich auch. Ansonsten hat das Werk eher etwas von einer EP.


Die CD beginnt mit einer Coverversion des The Knack-Hits „My Sharona“, die ich in dieser Form sehr gelungen finde. Sie hat nichts von ihrem knackigen Flair verloren wird aber von Martin in einer moderneren Version dargeboten. Ein Song zum Mitsingen und zum Abfeiern. „Live Your Dream“ ist eine sehr schöne, melodische Hardrockhymne mit Bon Jovi-Flair.

Die Single „Love Somebody“ ist in einer Zusammenarbeit mit Rick Springfield entstanden, der den Song auch geschrieben hat. Auch ein zeitloser Song. Dem folgt dann mit der Eigenkomposition „Born To Run“ wieder ein knackiger Rocksong. Die herrliche Rockballade „Love Don’t Live Here Anymore“ schließt sich dem an. Die Single „Superhero“ ist wiederum ein sehr eingängiger Pop/Rocksong.

Die Ballade „I Wish You Here Tonight“ ist zusammen mit Robin Beck entstanden, die mit Jimmy Martin in diesem Song ein Duett singt. Man kennt Robin noch durch ihren Hit „First Time“, der vor einigen Jahren die Coca Cola-Werbung veredelte. Als letzter offizieller Titel ist dann der Song „Break Free“ auf dem Silberling, der wieder durch einen Mitsingrefrain besticht.

Soweit die Songs dieses Albums, die für den Normalverbraucher absolut ausreichen. Dann kommen aber einige Mixe der zuvor aufgeführten Songs, die man höchstens als Fan braucht.

Es ist schon ermüdent, wenn man bei den Bonusstücken drei Mal nacheinander „My Sharona“ anhört. Zumal wenn nun auch noch die Stücke teilweise im Dancefloorstil dargeboten werden. Zugegebenermaßen hat das bei einer Version von „My Sharona“ einen gewissen Reiz. Dem folgen zwei Versionen von „Love Somebody“, eine von „Love Don’t Live Here Anymore“ in einer Akustikversion, die sehr intim wirkt und eine von „Superhero“ im Rock Mix. Für meinen Geschmack hätte hier auf mindestens drei Versionen verzichtet werden können.

Für den guten Klang der CD hat wieder Tommy Remm (Jeanette, Silbermond) gesorgt, der auch an den Kompositionen beteiligt war.

Die Idee, Singles auf einem Silberling zu vereinen ist nicht verkehrt, zumal die ersten acht Songs wirklich überzeugen können. Fraglich ist aber, ob die weiteren Mixe als Bonus sein müssen. Ok, man kann die CD ja auch vorher beenden. Ansonsten hat Jimmy Martin wieder recht ansprechende Songs versammelt, die Appetit auf ein kommendes Album machen.

Stephan Schelle, September 2016

   

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