Jeff Lynne’s
ELO – Wembley Or Bust Nach einer 14jährigen Veröffentlichungspause seines Bandprojektes Electric Light Orchestra (ELO) brachte Jeff Lynne im November 2015 mit „Alone In The Universe“ endlich ein neues Werk heraus. Das Album war sehr erfolgreich, kletterte es doch in den deutschen Albumcharts bis auf Platz sieben und konnte sich in den britischen Albumcharts gar auf Platz vier schieben. Grund genug für Jeff Lynne sein Projekt auch wieder live auf die Bühne zu bringen. |
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Jeff
bot den 60.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion eine fantastische
Rock’n’Roll-Show, bei der er aus einer Fundgrube an Hits auswählen
konnte. Neben Songs vom jüngsten Album wie „When I Was A Boy“ präsentierten
er und seine bestens aufgelegte Band auch zahlreiche ELO-Klassiker wie
„Mr. Blue Sky“, „Livin' Thing“, „Evil Woman“, „Can't Get It
Out Of My Head“, „10538 Overture“, „Turn To Stone“ oder „Don't
Bring Me Down“, „Do Ya“ aus seiner Zeit mit The Move und der
Traveling Wilbuys-Hit „Handle With Care“ dem begeisterten Publikum. „Ich erlebe gerade die beste Zeit, die ich als Musiker hatte“, erklärt
Jeff Lynne. „Es übersteigt alles, was ich mir jemals hätte vorstellen
können.“ Das
LineUp von ELO bestand neben Lynne, der Gitarre spielte und sang (seine
Stimme ist dabei immer noch sehr authentisch und zeigt keine
Abnutzungserscheinungen) aus Mike Stevens (Gitarre, Backgroundgesang),
Marcus Byrne (Keyboards, Vocoder), Bernie Smith (Keyboards,
Stringsynthesizer), Donavan Hepburn (Schlagzeug), Milton McDonald
(Gitarre, Backgroundgesang), Lee Pomeroy (Bass, Backgroundgesang), Jo Webb
(Keyboards, Backgroundgesang), Iain Hornal (Backgroundgesang, Gitarre,
Percussion), Melanie Lewis-McDonald (Backgroundgesang, Operngesang bei
„Rockaria!“, Percussion), Rosie Langley (Violine), Amy Langley (Cello)
und Jessica Cox (Cello). Jeff
Lynne‘s ELO spielten in London eine Show der Superlative, die von
zahlreichen Kameras in bester HD-Qualität eingefangen wurde und auf der
DVD im Format 16:9 vorliegt. Neben einer umwerfenden Lightshow, die von
einer riesigen, mehrteiligen LED-Leinwand unterstützt wurde, thronte über
den Musikern das bekannte Raumschiff, das auch schon das Album „Out Of
The Blue“ zierte. Das Konzert auf der DVD ist wie ein Konzertfilm
aufgemacht, denn vor und zwischen den Stücken finden sich Aufnahmen aus
dem Backstagebereich, den Proben oder es werden Kommentare eingeblendet,
was den Fluss des Konzertes aber in keinster Weise stört. Vielmehr
unterstützten die Einblendungen diesen wunderbaren Auftritt. Leider kann
der Ton nicht ausgewählt werden, der auf der DVD nur im Stereo-Format
enthalten ist. Hier hätte ich mir doch eine 5.1 Surroundsound-Version gewünscht. Beeindruckend
ist schon der Beginn, bei der die Kamera über eine Wiese und ein Waldstück
auf das Wembley-Stadion zufliegt und wenige Momente später die
beeindruckende Kulisse der 60.000 Zuschauer zeigt. Von
den ersten Tönen des Openers „Standin‘ In The Rain“ startet eine
gut 98minütige Party (mit den Einspielungen und dem Abspann kommt die DVD
auf 118 Minuten), bei der die Zuschauerreaktionen, die aus Mitsingen,
Mitwippen und Tanzen bestehen, sehr schön eingefangen wurden. Diese
Atmosphäre nimmt vor dem heimischen Bildschirm schnell gefangen. Man kann
sich der guten Stimmung, die Musik und Zuschauerreaktionen heraufbeschwören
nicht entziehen und möchte am liebsten vor dem Bildschirm mittanzen. Das
Konzert war ein einziges Fest für Ohren und Augen, bei dem so mancher
Anwesende in Erinnerungen schwelgen konnte. Jeff kommt in 2018 zu einigen
Konzerten nach Deutschland, das sollte man sich nach dem Genuss dieser DVD
nicht entgehen lassen. Als
Zugabe liegen der DVD dann noch zwei CDs bei, die das Konzert in einer Länge
von 98 Minuten im Audioformat bietet. Die kürzere Laufzeit ist darauf zurückzuführen,
dass die Zwischenbeiträge, die in den Konzertmitschnitt der DVD eingebaut
wurden, hier fehlen. „Wembley
Or Bust“ von Jeff Lynne’s ELO ist ein wahrer Genuss. Wer die Musik der
Band mag, die zwischen symphonischen Rock und Pop pendelt, aber auch schon mal in den Discobereich abdriftet (z. B. in
„Xanadu“), der
muss diesen Mitschnitt, der am 17.11.2017 erschienen ist, in seine
Sammlung aufnehmen. Ich für meinen Teil mag die Musik und finde diesen
Konzertmitschnitt grandios. Stephan Schelle, November 2017 |
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