Jack Pott - Adoleszenzgeschichten
Eigenvertrieb (2020)

(4 Stücke, 12:42 Minuten Spielzeit)

Auch wenn auf Cover und Innenteil des vierseitigen Digipacks „Adoleszenzgeschichten“ der aus Bad Schwartau stammenden Band Jack Pott junge Musiker abgebildet sind, so kann das Quartett doch schon auf eine fünfjährige Musiklaufbahn zurückblicken. Alex Levering (Gesang, Synthesizer), Justin Barthel (Gitarre, Gesang), Hannes Rautenhaus (Bass) und Leo Papendieck (Schlagzeug) starteten als Green Day- und Nirvana-Coverband mit dem Namen Breathing Punx und waren in der Punk- und Popszene live unterwegs.


Eine erste EP veröffentlichten sie bereits als Breathing Punx unter dem Titel „Schneller, Krasser, Fetter“. Nach dem Wechsel ihres Bandnamens in Jack Pott (auf ihrer Internetseite geben sich die Jungs ganz im Stil der Ramones alle den Nachnamen ihrer Band – hier allerdings nur den zweiten Teil des Namens) erschien am 28.02.2020 ihre Debüt-EP mit dem Titel „Adoleszenzgeschichten“.

Auf ihren Songs vermischen sie Punk mit Pop. Was im Opener „Alle meine Freunde“ durch den stampfenden Beat und die Synths zunächst wie ein Ballermann- oder Apres Ski-Hit beginnt, wechselt nach wenigen Momenten in einen eingängigen Pop-Punk-Song, mit tollem Refrain. In diesen ersten Minuten zeigt sich, dass die Jungs ein Feeling für gute Melodien und Sound haben. Da kann sich was wirklich Großes entwickeln.

Der zweite Song „Scheisse, wieder verkackt“ wird in den Strophen mit einem Ska-Rhythmus unterlegt und der Refrain lädt direkt zum Mitsingen ein. Das macht richtig Spaß. „Roberto Geiss“ ist eine lustige Persiflage an die Geissens. Eine treibende Punkrocknummer. Den Abschluss bildet dann das Stück „Traurig Nr. 3“, das zunächst von der Akustikgitarre getragen wird. Dann setzen auch die anderen Instrumente ein. Der Song klingt so ein bisschen nach Ärzte & Co. Ein Song gegen Rechts.

Mit der EP „Adoleszenzgeschichten“ haben Jack Pott eine sehr gute musikalische Duftmarke abgegeben. Mit eingängigen Melodien macht diese Art von Punk-Pop richtig Laune. Diese Band sollte man im Auge behalten, hier wächst was Großes.

Stephan Schelle, März 2020

   

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