Isaac Roosevelt – Happy Day – The Album
7US Music (2015)

(11 Stücke, 43:53 Minuten Spielzeit)

Das der aus Amerika stammende, in Mannheim wohnende Sänger Isaac Roosevelt eine ausgezeichnete Stimme und darüber hinaus auch noch Entertainmentqualitäten besitzt, davon konnten sich die Zuschauer in der dritten Staffel von „The Voice Of Germany“, die im Jahr 2013 lief, überzeugen. Nun kommt mit „Happy Day – The Album“ sein erstes Soloalbum auf den Markt. Der Zusatz „The Album“ wurde gewählt, da der gleichnamige Song auch als Single ausgekoppelt wurde.


Isaac ist kein Neuling im Musikbusiness, kann er doch bereits auf eine 26jährige Bühnenerfahrung zurückblicken. Und doch erscheint erst in 2015 sein Debütalbum. Neben einigen Studioaufnahmen finden sich auf dem Album auch noch Livemitschnitte und eine Akustikversion des Titelstückes. Ich habe so das Gefühl, als hätte man damit die CD auf Albumlänge ausgedehnt.

Los geht es mit dem wirklich tollen Titelstück „Happy Day“ im Radioedit. Ein klasse Popsong bei dem die Stimme von Isaac perfekt zur Geltung kommt. Eine sanfte eingängige Melodie und ein stampfender Beat sind die Hauptbestandteile des Songs, der im Refrain richtig abgeht und bei dem man die Beine nicht stillhalten kann. Das ist perfekte Popmusik für’s Radio und die Tanzfläche ohne flach zu wirken. Mit diesem Song sollte Isaac eine Menge Erfolg verzeichnen können.

Dem folgt mit „Lost In A Mad World“ ein balladeskes Duett mit Pamela Falcon. Hier kommen zwei Stimmen zusammen, die sich gut ergänzen. Sogar eine Spur Rock fließt in diesen eingängigen Song ein. Da ist es kein Wunder das es Isaac 2014 bis in den Vorentscheid zum European Songcontest geschafft hatte.

Auch das folgende „Ice Cream Baby“ wurde bereits als Single veröffentlicht. Im letzten Jahr gelang Isaac damit der Sprung in die iTunes Charts (Platz 33). In diesem Stück finden sich Soul und Popmusik versetzt mit einigen Bläsersätzen wieder. Das Stück ist gut, bringt aber nicht wirklich Neues. Soulig ist auch „Your Love Is“, mit dem er an die 70’er/80’er Jahre erinnert. Sehr gut gefällt mir auch „Love Is The Only Thing I Need“, da hier eine sehr akzentuiert und funkige Bassgitarre zum Einsatz kommt.

Nach diesen ersten sechs Songs fällt das Album aus meiner Sicht leider ab. Mit „All Night Long“ versucht sich Isaac an einem Lionel Richie-Klassiker, ohne seine Klasse zu erreichen. Der Song ist in einer unplugged Version aufgenommen worden. Auch die ständigen hohen Schreie, die Issac – nicht nur - in diesen Song einwebt, werden nach kurzer Zeit zu einem Störfaktor.

Sehr funky stellt sich die Liveversion von „A Real Mother For You“ dar, einem Song von Johnny „Guitar“ Watson. Hier klingt Isaac in einigen Passagen wie James Brown. Danach folgt ein Duett mit dem Luxemburger Sänger Thierry Mersch, ein Livemitschnitt des Stückes „Shout It Out“. Der Song kann mich aber nicht vom Hocker hauen.

Mit der Akustikversion von „Happy Day“ kommt dann wieder ein Lichtblick in der letzten Albumhälfte auf. Das ist eine sehr schöne Variante des eingängigen und wirklich mitreißenden Songs. Eine Version von „The Days Of Pearly Spencer“, einem Song des irischen Sängers David McWilliams, das Issac hier mit Funky P in einer sehr funkigen Version interpretiert, beschließt das Album. Positiv ist, dass die Beiden hier neue Elemente in den Song bringen und ihm so ihren eigenen Stempel aufsetzen. Das hat seinen ganz besonderen Reiz. Ob das auch Freunden des Originals gefällt – Marc Almond hat den Song 1991 wesentlich besser interpretiert – mag dahin gestellt sein.

„Happy Day - The Album“ ist ein Album mit Licht und Schatten. Hier sollte der geneigte Pop-Fan zunächst hineinhören. Der Singletrack überzeugt aber auf ganzer Linie.

Stephan Schelle, September 2015

   

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