Impala Ray – From The Valley To The Sea
7US Music / Hanseatic/Warner/Chappell Music (2016)

(10 Stücke, 36:26 Minuten Spielzeit)

Der Musiker Impala Ray stammt aus München. Sieben Jahre hatte er einen festen Beruf, doch dann schmiss er alles hin, um seinem Traum zu folgen, Musik zu machen. Eine sehr mutige Entscheidung. Der Musikstil, den er selbst als BayFolk bezeichnet, ist ungewöhnlich, was vor allem an der Instrumentierung liegt. Er selbst singt und spielt Gitarre. Daneben hat er sich Carmen Unterhofer (Dulcimer, Gesang), Raphael Missel (Trompete), Nicols Missel (Toba, Gesang) und Domink Haider (Schlagzeug, Percussion, Gesang) an die Seite gestellt.


Bei dieser Instrumentierung ist es auch kein Wunder, das er schon unter anderem mit der bayerischen Band La Brass Banda und Hubert von Goisern als Support auf der Bühne stand. Nach seinem Debütalbum „Old Mill Valley“ aus dem Jahr 2014 erscheint sein zweites Werk „From The Valley To The Sea“ am 15.07.2016.

Das Meer und das Wasser spielen in Impala Ray’s neuem Album die Hauptrolle. „From The Valley To The Sea“ beschreibt die Reise von den Bergen hin zum Meer. „Wie ein Fluss, der immer im Meer münden wird.“ so Ray. Die zehn wunderschön arrangierten Songs erzählen von der Sehnsucht nach dem Meer, nach der großen Freiheit, der Weite, dem Horizont. Der Song „Napa“ z. B. beschreibt den Aufbruch in ferne Länder auf der offnen See, während die Stadt, die man zurücklässt, langsam versinkt. „Sailor“ erzählt die Geschichte eines alten Fischers, der auf dem Meer stundenlang mit riesigen Marlins kämpft. Ein Song inspiriert von Hemmingway’s Novelle „Der alte Mann und das Meer“.

Musikalisch zeigt sich der Münchner von einer außergewöhnlichen Seite. Rock und Pop werden mit Dulcimer, Trompete, Tuba und Saxophon verbunden. Schon der erste Track „One“ strahlt eine extravagante Atmosphäre aus, denn die Tuba sorgt für rhythmische und melodische Momente, was den Sound einzigartig macht. Um diese Elemente hat Impala Ray noch eine eingängige Melodie gesponnen, der man sich kaum entziehen kann.

Immer rhythmisch präsentieren sich die Songs. In „Wild“ bieten Impala Ray darüber hinaus Breitwandsound, wenn sie im Refrain Satzgesang und Dynamik auf den Hörer loslassen, während die Strophen recht ruhig gehalten sind. Balladen kann Impala Ray aber auch, was er in „Napa“ zeigt. Hier wirkt er wie ein Singer/Songwriter. „Yukon“ bietet dagegen zunächst indianische Rhythmen. Der Song explodiert nach ca. einer Minute in einem rhythmischen Popsong mit hohem Funfaktor. „Sailer“ ist ein wunderschöner, verträumter Song.

„From The Valley To The Sea“ ist ein außergewöhnliches aber auch sehr schönes Album. Die Tuba ist aber in einigen Songs sehr dominant, so dass man vorher in das Album hineinhören sollte. Wer aber Bands der Marke La Brass Banda mag, der wird sich hier sofort wohlfühlen.

Stephan Schelle, Mai 2016

   

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