Human - Human Der Gitarrist Andreas „Bubi” Hönig ist den Freunden deutscher Rockmusik bestens bekannt, gehört er doch seit vielen Jahren zur Hagener Bandlegende Extrabreit, daneben war er auch Mitglied der Bands Faithful Breath und Green. Letztere hat im Frühjahr als Symphonic Floyd zusammen mit dem Symphonieorchester Hagen im Stadttheater Hagen Musik von Pink Floyd aufgeführt und damit für Furore gesorgt, was im September 2017 erneut in zwei ausverkauften Konzerten mündete. Und eine Fortsetzung folgt in 2018. Nun hat er zusammen mit seinem Sohn Jan „Clitko“ Hönig ein Album unter dem Projektnamen Human eingespielt, das am 18.08.2017 erscheinen wird. |
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So
unterschiedlich die Stilistiken der beiden Musiker sind, so neu und von
verschiedenen Stilrichtungen geprägt sind auch die Stücke auf dem
gleichnamigen Album. Die Musik zeichnet sich unter anderem dadurch aus,
dass sie keine vorgeschriebenen Songstrukturen aufweist, sondern frei und
experimentell aufgebaut ist. Dabei haben sich die Beiden von schweren
Beats, 70’er Jahre Rock und Trip-Pop beeinflussen lassen, was eine außergewöhnliche
Mischung ergibt, die sich allerdings nicht sofort beim ersten Hördurchgang
erschließt. Wenn man sich aber erst einmal dem Album gewidmet hat, dann
entfalten die Stücke ihre ganze Atmosphäre. Mit
Dem eröffnenden „World“ geht es zunächst mal recht funkig los um
dann mit tribalartigen Beats in eine neue Richtung zu schwenken. Die
einsetzenden Gitarren sorgen darüber hinaus für eine leicht jazzige Note
und im weiteren Verlauf wird dann noch der Rockhammer ausgefahren. So ist
ein abwechslungsreicher und rhythmischer Track entstanden, der sowohl zum
Relaxen wie auch zum Tanzen geeignet ist. Nach einem leicht krautigen
Rocker mit Artrockappeal beginnt dann „Mother“, der erste gesungene
Song. Hier wirkt dann auch der Song leicht floydig und ist mit
Pop-/Waveelementen durchzogen. Herausgekommen ist ein sehr eingängiger
Song, der in der zweiten Hälfte richtig abgeht. Auch
das folgende „You & I“ beginnt mit einer recht floydigen Passage,
die aber auch Blues; Krautrock und weitere Stilistiken in sich vereint.
Dabei kommt das Schlagzeug sehr trocken rüber. In „Dreamin“ kommt
dann gar noch eine leichte Prise Alan Parsons Project ins Spiel. Das
sollen einige Beispiele sein, denn sie lassen sich auch auf die weiteren
Tracks übertragen. Dass
nicht nur Vater und Sohn sondern auch zwei musikalisch unterschiedliche
Charaktere ein homogenes Album einspielen können, das beweisen die beiden
Hönigs auf ihrem Album „Human“. Die Beiden vermischen auf gekonnte
Weise verschiedene musikalische Stile um etwas völlig Neues zu kreieren.
Hier lohnt auf jeden Fall dem Album und den Stücken ein wenig Zeit zu
lassen, denn die Songs reifen mit jedem Hördurchgang. Dann setzen sich
die Stücke aber im Gehörgang fest, vor allem wenn man sich an Clitko’s
Gesang gewöhnt hat. Stephan Schelle, August 2017 |
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