Horizontal Ascension - Horizontal Ascension
Eigenvertrieb (2015)
(6 Stücke, 74:38 Minuten Spielzeit)

Gerade erst im Sommer diesen Jahres hatten die beiden Musiker Markus Roth und Achim Wierschem mit „Human Reparation“ das Debüt ihres gemeinsamen Projektes Marquette herausgebracht, da veröffentlichen die beiden Ende des Jahres noch ein weiteres Projekt, das sie zusammen mit dem Sänger Michael Hartmann (er wirkte ebenfalls bei Marquette mit) gegründet haben. Das neue Projekt nennt sich Horizontal Ascension. Erster Output ist das gleichnamige Debütalbum.


Auch bei Horizontal Ascension geht es musikalisch in die gleiche Richtung wie beim Projekt Marquette oder den Soloalben von Achim Wierschem, der als Mindmovie firmiert. Auf dem Album vermischen die Drei (sie werden nur bei dem Stück „Until The Morning Comes“ von Hacki Falcon (Gitarre) und Reiner Endler (Piano) unterstützt) RetroProg mit Progressive Metal, New Artrock und jazzigen, teils symphonischen Elementen. Damit bieten sie einen gewissen Breitwandsound.

Begonnen wird die CD mit dem Stück „Transformation“, das zunächst recht elektronisch losgeht, dann aber, wenn die E-Drums, die sehr ansprechend programmiert sind und die Gitarren sowie Michael’s Gesang einsetzen, richtig abgeht. Sehr druckvoll gestaltet sich dieser Opener, der auch ein bisschen etwas von Flaming Bess hat, in der Achim Wierschem ebenfalls mitwirkte. Allerdings gehen Horizental Ascension wesentlich härter zur Sache. Einige Retrosounds werden auch in die Musik eingewoben, so dass ein sehr wohliges Gefühl aufkommt.

Als Zweites folgt dann das mehr als 13minütige „The Energy Of Life“ das sehr atmosphärisch beginnt und den Rhythmus mehr als einen Gang zurücknimmt. In diesen Song bauen sie dann auch jazzige Elemente, wie etwa die Trompetenartigen Sounds (Solo) ein.

Wer das Debütalbum von Marquette oder die herrlichen Gitarrensoli von Achim Wierschem aka Mindmovie mag, der bekommt auch mit Horizental Ascension beste Kost, schlägt es doch mitunter in die gleiche musikalische Kerbe. Aber auch alle anderen, die in Richtung Prog mit leichtem Metaleinschlag liebäugeln, kommen hier auf ihre Kosten. Ein klasse Debüt. Fesselnd und druckvoll zeigt sich auch „What Do We Do Now“. Ein wunderbares Gitarrensolo hat Achim da eingebaut und auch die Keyboards kommen hier nicht zu kurz.

„Devious Moments“ glänzt durch seine abwechslungsreichen Passagen in denen sich unterschiedliche Musikstile abwechseln. Da gibt es zahlreiche Breaks und Strukturwechsel. Piano und Keyboards leiten in den 15minütigen Track „The Shadowlands“ ein. Dazu kommen einige Flötensounds und sägende Gitarrenklänge. Auch in diesem Longtrack arbeiten die Drei mit unterschiedlichen Strukturen und spielen mit der Dynamik.

Wie heißt es so schön: „Das Beste kommt zum Schluss“ und so haben sich Horizontal Ascension das Highlight bis zum Ende aufbewahrt. Mit dem wunderbaren, 24minütigen Longtrack „Until The Morning Comes“, der das unumstrittene Meisterwerk der Band darstellt, endet die CD. Das Stück strotzt nur so vor toller Soli und geht richtig unter die Haut.

Die CD erscheint in einem sechsseitigen Digipack in dem die Musiker abgebildet und einem 16seitigen Booklet in dem alle Songtexte enthalten sind.

Mit dem selbst betitelten Debütalbum des Musikprojektes Horizontal Ascension haben Markus Roth, Achim Wierschem und Michael Hartmann einen tollen Erstling vorgelegt.

Stephan Schelle, Januar 2016

   

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