Hinn Islenski Þursaflokkurinn - Á
hljómleikum Gelobt seien die Zeiten des Internet, denn sie ermöglichen es dem verzweifelten Sucher auch solche Perlen wieder hören zu können. Die Band hat inzwischen fünf Alben und einen Sampler herausgebracht, die man alle hier |
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Die Band bietet live einen gelungenen Stilmix aus Folk, Rock und swingendem Canterbury-Prog, besonders gut nachzuhören im Titel „Norður við íshaf (Grasljóð VIII)“ mit seinen langen Instrumentalpassagen. Interessant ist die Instrumentierung, ich kenne sonst keine Band, die ein Fagott in ihrem Repertoire hat. Ansonsten dominiert oft eine Orgel den Sound. Der Opener beginnt sanft mit dem Fagott, wechselt kurzfristig zu einem CAMEL-Akkustikstil und dann geht es in die Vollen. Mal gibt es merkwürdig klingende Gesangseinlagen, dann wieder wird es symphonisch oder gar dramatisch-magmaesk, und das alles in einem Titel von gerade Mal viereinhalb Minuten. Leichte MAGMA-Einflüsse tauchen ebenfalls in der „Ave Maria“-Passage im Titel „Bannfæring“ auf. Ebenfalls sehr gelungen ist „Brúðkaupsvísur“ mit seinen vom Folk kommenden Gesangsstil, der aber in Richtung Gentle Giant transformiert wird. Das schon erwähnte „Bannfæring“ bietet zum Anfang stampfende Trommeln (die Wikinger trinken sich Mut an), dazu gesellen sich aber auch härtere Gitarrenriffs und vertrackte Tempowechsel inkl. Schlagzeugsolo. Bolerohaft wird „Sjónvarpsbláminn“ mit sanften Fagott und Pianoklängen, regelmäßig vorangetrieben von fetten Orgelakkorden. Überraschend ist wirklich das letzte Stück: hier rocken sie ohne Ende das Publikum aus dem Haus, passt zum Konzert.
Insgesamt also eine
gelungene Aufnahme. Die Band versteht es in doch recht kurzen Stücken viele
verschiedene Stile unterzubringen, ohne dass es gestückelt wird. Im
Gegenteil, die Musik ist trotz aller Wechsel sehr fließend und dynamisch. Da
der Sound auch recht ordentlich ist, gibt es von mir eine dicke Empfehlung.
Andreas Plaeschke, März 2008 |
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