Hills - Hills

Hills - Hills
Sulatron Records / Cargo Records (2010)
(7 Stücke, 52:16 Minuten Spielzeit)

Mit dem gleichnamigen Album erscheint am 23.07.2010 das Debütalbum der schwedischen Band Hills. Seit einiger Zeit ist das Album bereits im Eigenvertrieb als Vinyl-Scheibe erhältlich. Nachdem die Platte aber ausverkauft war, erscheint bei Sulatron Records das Album nun auf CD. Das Booklet ist sehr spärlich gehalten und bietet keinerlei Informationen. Im Internet war dann zu lesen, dass es sich um ein Trio, bestehend aus Hanna (Schlagzeug, Orgel, Xylophon, Perkussion, Stimmen, African Thumb-Piano), Pelle (Gitarren) und Kalle (Gitarren, Bass, Orgel, Flöte, Weird Noises, Gesang, Tanpura, Korg MS-10 Synth, Piano) handelt.


„Death 1“, der fünfminütige Opener, beginnt düster mit Kirchenglocken und einem Sound, wie ein wehender Wind, der über einen Friedhof fegt. Doch schnell kristallisieren sich die psychedelischen Elemente heraus in denen man schnell versinkt. Und plötzlich ist diese erste düstere Atmosphäre wie weggeblasen, was auch an dem Einsatz der Flöte liegt.

Es folgt der zweite Track „Istiklal Street“, der neben den psychedelischen Sounds um Spacerock und experimentelle Klänge erweitert wird. Erst recht spät entwickelt sich das Stück zu einem hörbaren Vergnügen, wenn es ab Minute fünf zwischen Psychedelic im Stile der frühen Pink Floyd und Krautrock wandelt.

Zu meinen Favoriten des Albums zählt zweifellos das sechsminütige „You Talk The Talk!“, das vom Rhythmus stark an die frühen Solowerke von Michael Rother oder La Düsseldorf! erinnert. Ein treibender Track, in den man sich fallen lassen kann.

„Rainship (Solregn)“ bietet wieder recht bedrohlich wirkende Sounds. Da hört man fließendes Wasser und bedrohliche Klänge, die dann aber durch Clapping Hands einen rhythmischen, fast schon ethnischen Charakter bekommen. Dieser elfminütige Longtrack braucht drei Minuten, bevor er sein Vorspiel ablegt und ein hypnotischer Rhythmus wieder in Richtung Krautrock abhebt. Ein faszinierender Track, der sich stetig steigert.

Psychedelische Soundperlen gibt es in „Ex Oblivione“ (etwas verstörend die in den Hintergrund gemischten Stimmen, die leicht verfremdet wurden). Mit „Schlaraffenland“ kommt ein weiterer Longtrack (mehr als zwölf Minuten), der ebenfalls den Weg des Krautrock geht und zahlreiche Wechsel beinhaltet. Und mit „Messias“ schließt das Album dann sakral / psychedelisch ab. Die letzten beiden Stücke waren nicht auf der Vinylausgabe enthalten, sondern sind bisher unveröffentlicht bzw. bei „Messias“ nur auf Kassette erschienen.

Hills bieten einen soliden Mix aus Psychedelic, Spacerock und Krautrock. Ein gelungenes Debüt, das viele gute Ansätze zeigt.

Stephan Schelle, Juni 2010

   

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