Hill & Ray - Serendipity
BTM Musikverlag (2019)

(12 Stücke, 50:02 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 2013 ist mir der Name Peter „Ray“ Ploch das erste Mal über den Weg gelaufen. Sein Album „444“, das er unter dem Namen Peter Ray veröffentlichte und auf dem er eine Mischung aus Rock, Blues und Singer/Songwriter-Elementen mit deutschen Texten bot, hat mich damals voll überzeugt. 


Bereits im Jahr 2011 traf er Jamie Hill, die ihren Fokus zu diesem Zeitpunkt noch auf Schauspiel- und Mikrofonarbeit gelegt hatte. Sie war auch schon beim Album „444“ beteiligt. Jamies Einfluss und Inspiration wollte er bald schon nicht mehr missen und schnell entwickelte sich eine kreative Zusammenarbeit. Zunächst fragte er Jamie, ob sie ihn bei ein paar Songs unterstützen wolle. Nach wenigen Monaten war ihm klar, dass er nicht mehr ohne Jamie auf die Bühne wollte. Und so reisten die Beiden schon kurze Zeit später als Duo durch die Lande. Seitdem sind die waschechte Berlinerin und der Wahl-Berliner ein großartiges Team - auf und hinter der Bühne. Sie ergänzen sich auf geniale Weise, das hört und fühlt man.

Die Beiden firmieren nun als Ray & Hill und veröffentlichen am 13.12.2019 ihr zweites gemeinsames Album mit dem Titel „Serendipity“. Serendipity oder auf Deutsch Serendipität bezeichnet eine zufällige Beobachtung von etwas, das man ursprünglich nicht gesucht hat und das sich als neue und überraschende Entdeckung herausstellt. Das ist ähnlich wie ein glücklicher Zufall, damit aber nicht identisch.

Jamie Hill und Peter Ray widmen sich auf ihrem neuen Album unverhofften Glücksmomenten und neuen Pfaden, die das Leben für die Neugierigen und Abenteurer bereithält. Die Serendipitäten, die unerwarteten Wendungen und Türen, die sich öffnen; das Glück, das man findet, ohne es auf diesem Weg gesucht zu haben, all jene Begebenheiten geben dem neuen, englischsprachigen Album von Hill & Ray leitmotivisch den Titel.

Das Dutzend Songs auf dem Album wurde von Jamie und Peter in ihrem eigenen Berliner Hinterhof-Studio aufgenommen. Darauf zelebrieren die Beiden die jungfräulichen Pfade, die sich auftun, wenn man es am wenigsten erwartet. Egal, ob man sich auf den langen Weg begibt, das Glück zu finden, wie bei „A Long Way“ oder über das Konsumverhalten der Spezies Mensch stolpert, wie bei „Running Down The Hill“.

Es beginnt mit dem leicht swingenden Titelstück. Schon in diesem Opener zeigt sich die musikalische Qualität des Duos. Akustikgitarre, Percussion und Schlagzeug stellen das Grundgerüst dar, auf dem Jamie und Peter ihren Text in Singer-/Songwriter-Manier legen. Das klingt eindringlich und reißt mit. Und genau so gestalten sie auch die restlichen Songs auf dem Album. In „Running Down The Hill“ kommen dann noch Country und Pop mit ins Spiel. Eine gelungene Kombination, die auch live hervorragend funktionieren wird. Sie wechseln in den Stücken immer wieder zwischen swingenden, Country angehauchten und folkigen Stilistiken. Das macht richtig Spaß. Immer ergänzen sich die beiden Gesangsstimmen sehr gut und ummanteln diese mit eingängigen Melodien. Auch zaubern sie – wie zum Beispiel in „Never Be Lonely“ oder „In The Clear Blue Water“ atmosphärische Stimmungsbilder, die sie mit leicht rockigen Passagen verknüpfen.

Die CD erscheint in einem vierseitigen Papersleeve, in das ein 16seitiges Booklet geklammert wurde. Dieses enthält alle Songtexte und sehr schön gestaltete Fotos zu den einzelnen Songs.

„Serendipity“ des in Berlin ansässigen Duo’s Hill & Ray ist ein sehr schönes, atmosphärisches Singer-/Songwriter-Album, das mit swingenden Rhythmen, folkigen Klängen und sehr schönem Satzgesang sowie leicht rockigen Rhythmen eine gelungene Einheit bildet. Neben dem Gesang sticht aber vor allem Peter’s Gitarrenarbeit heraus.

Stephan Schelle, November 2019

   

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