Hex A. D. –
Delightful Sharp Edges Am 12. Mai veröffentlichte die norwegische Hardrock-Band Hex A. D. ihr mittlerweile sechstes Album. Dabei haben sie ein Konzeptalbum in der Tradition der 70’er Jahre Band’s eingespielt, das als Doppel-LP erscheint. Es trägt den Titel „Delightful Sharp Edges“ und beschäftigt sich mit Völkermord. |
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In
ihr Album startet die Band dann gleich mal mit dem 12:52minütigen
Longtrack „The Memory Division“. Der beginnt mit Regengeräuschen und
einer weiblichen Stimme, die vor sich hin singt. Das wirkt zunächst zum
einen verträumt, zum anderen aber auch wehmütig. Nach gut einer Minute
setzen dann die Instrumente ein und bereiten mit einem Intro den Song vor,
der so richtig ab Minute 2:20 losgeht. Jetzt kommt retromäßiger Hardrock
auf, bei dem die Sounds an verschiedene Bands der 70’er Jahre-Ära
erinnern. Aber Hex A.D. machen ihr ganz eigenes Ding und das rockt. Ab der
Mitte geht es dann in einen ruhigeren, sanfteren und gar ein wenig
proggigen Part über. Ab Minute Zehn zieht die Band dann den Rhythmus
wieder an und zu Sirenen kommen heftige Riffs auf. Nahtlos
geht es dann in den nächsten Song, den fünfminütigen „Murder In Slow
Motion“ über, bei dem eine Mischung aus Black Sabbath und vor allem
Wishbone Ash aufkommt. Ein klasse Hardrocksong. Dem schließt sich dann
nahtlos das 4:12minütige „... By A Thread“ an, das mit verfremdeter
Gesangsstimme und Akustikgitarre beginnt. Das hat auch einen gewissen
proggigen Charakter, der nach zwei Minuten aufgelöst wird und in einen
druckvollen, hardrockigen Part übergeht. Das
Stück „Nar Herren tar deg i Nakken“ ist instrumental und beginnt mit
Zuggeräuschen einer anfahrenden Dampflok. Waren die Texte bisher in
englischer Sprache gesungen, so werden in diesem Stück Texte in
Norwegisch gesprochen, die wie aus einer Bahnhofsansage wirken. Rhythmisch
kann man sich bei diesem treibenden Stück gut einen unter Volldampf
fahrenden Zug vorstellen. Mit
dem 9:29minütigen „Radio Terror“ kommt dann ein weiterer Longtrack.
Er beginnt mit recht sanften Klängen und einer Art Vogelgezwitscher. Nach
wenigen Momenten gesellt sich, zu perlenden Keyboardklängen, dann eine
herrliche Gitarrenmelodie. Und weitere Momente später kommt sanfter
Gesang auf. Das hat jetzt auch eine Spur Prog intus und kommt in die Nähe
von Bands wie Queensryche. Nach drei Minuten kommt ein Percussionrhythmus
auf, der ein arabisches Flair einfügt. Schwere Orgelsounds, Gitarrenlicks
und ein druckvolles Schlagzeug sorgen für einen weiteren Wechsel. Das ist
hervorragend gemacht. „St.
Francis“ ist mit seinen 1:05 Minuten dann eher ein Zwischenspiel, das
einen sakralen Ausdruck besitzt. Daran schließt sich dann nahtlos das
4:46minütige „Throwing Down The Gauntlet“ an. Der Song besitzt eine
Schwere aus Gitarren und Schlagwerk, die in Richtung Black Sabbath weist.
Es folgen weitere Stücke, die den Spannungsbogen und die Qualität der
vorangegangenen Stücke beibehalten. Hex
A.D. ist zwar eine merkwürdige Bandbezeichnung und assoziiert vielleicht
eher Doom- oder Dark Metal, doch die Norweger präsentieren auf ihrem
Album „Delightful Sharp Edges“ mehr einen melodischen Hardrock, der an
die 70’er Jahre andockt. Das ist hervorragend gemacht und hat darüber
hinaus auch noch einige proggige Elemente zu bieten. Stephan Schelle, Mai 2023 |
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