Hemesath – Rot, so rot

Hemesath – Rot, so rot
GerMusica Promotion (2013)
(5 Stücke, 24:31 Minuten Spielzeit)

Deutsche Texte und harter Gitarrenrock formen den Stil der Beckumer Band. Mit drei Gitarren erzeugt Hemesath einen Druck, der seinesgleichen sucht. Trotz aller Härte beeindruckt das Sextett zudem mit melodienreichen Passagen, mit verspielten zweistimmigen Gitarrensoli und einprägsamen Refrains.


Hemesath spielt seit 2012 in der finalen Besetzung und bringt sechs Musiker mit großer Erfahrung zusammen. Charisma und geistreiche Texte machen Christoph Zumbült zum Sänger der Münsterländer Formation. André Rasfeld und Mick Lück bilden die Doppelspitze bei den Lead-Gitarren; Wolle Broschk prägt den Hemesath-Sound durch seine klangvollen Gitarren-Passagen. Das Fundament mit gewaltigen Bässen kommt von Peter Bernhardt, der mit Drummer Frank Schoppengerd die Rhythmus-Sektion bildet.

Am 19.07.2013 erschien die erste Veröffentlichung der Band, die EP „Rot, so rot“. Auf ihr finden sich fünf druckvolle Songs, die sehr in die Nähe von Bands der Marke Rammstein gehen. Das liegt zum einen an der Rhythmik, aber auch einigen Riffs und vor allem an Christoph’s Gesang. Neben diesen stilistischen Eigenheiten spicken sie ihre Songs dann auch noch mit Heavey Metal.

Mit „Schwarzer Engel“ startet die EP zunächst mit herrlichen Gitarrenmotiven noch recht sanft. Das klingt am Anfang noch nach Gothic, wandelt sich aber nach gut 30 Sekunden in eine Mixtur aus Heavey Metal und Brachialrock der Marke Rammstein. Wer Rammstein mag, der wird sich von der ersten Sekunde auch bei Hemesath wohl fühlen. Schon zu Beginn zeigt Christoph’s Gesang, dass er nah an dem von Till Lindemann liegt. Und auch die Rhythmusgitarre - unterstützt vom Bass - sorgt für dieses Flair. Gleiches gilt dann auch für das folgende „Spinne“. In diesem finden sich dann auch wieder einige Gothicrock-Anleihen.

Der Song „Feuer Frei“ ist nicht nur eine Reminiszenz an den Rammstein-Titel „Feuer frei!“ sondern wirkt auch gleichzeitig wie eine Mischung aus diesem und dem Rammstein-Song „Links 2, 3, 4“. Hier wird die Nähe zu dieser Band besonders deutlich. Und genau so wie diese Vorbilder stürmt der Titel auch über den Hörer hinweg.

Der Titelsong ist eine druckvolle Heavey Metal-Midtemponummer, der im Refrain schon recht balladesk wirkt. Getragen wird das Stück aber von voluminösen Gitarrenriffs und einem druckvollen Rhythmusuntergrund. Den Abschluss bildet dann das sehr eingängige „Keine Angst“, das sich von den anderen Stücke abhebt, da es einige leichte bluesige und sogar funkige Farbtupfer aufweist und eher in Richtung melodischem Hardrock ausgerichtet ist.

Hemesath ist eine Band die im Fahrwasser von Bands der Marke Rammstein schippert. Das machen sie aber so gekonnt, das die einzelnen Stücke, die immer melodisch angelegt sind, gut ins Ohr gehen. Besonders gefällt mir der Song „Keine Angst“ der zeigt, dass die Jungs es auch anders drauf haben. Spieltechnisch ist ihnen eh nichts vorzumachen, das hört man ganz deutlich. Mit „Rot, so rot“ haben sie eine eindrucksvolle Visitenkarte abgegeben. Man kann gespannt sein, was da in Zukunft auf die Rockfreunde zukommt.

Stephan Schelle, August 2013

   

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