Hasse Fröberg & Musical Companion - Powerplay

Hasse Fröberg & Musical Companion - Powerplay
Reingold Records (2012)
(9 Stücke, 60:58 Minuten Spielzeit)

Was macht ein Musiker, wenn seine Stammband eine Pause einlegt? Genau, er spielt ein Soloalbum ein oder nutzt die Zeit für ein Sideprojekt. So machte es auch der Schwede Hasse Fröberg, denn seine Flower Kings gingen nach dem 2007’er Album „The Sum Of No Evil“ und einer anschließenden Tour zunächst einmal in eine mehrjährige Pause. Diese Zeit nutzte Fröberg um mit seiner Musical Companion durchzustarten.


Das erste Album von Hasse Fröberg Musical Companion erschien im Jahr 2010 unter dem Titel „Future Past“. In diesem Jahr erschien dann unter dem Titel „Powerplay“ der Nachfolger, rechtzeitig zum Auftritt beim diesjährigen Night Of The Prog-Festival auf der Loreley.

Neben Hasse Fröberg, der Gitarren spielt und den Leadgesang übernimmt gehören Kjell Haraldsson (Keyboards), Ola Strandberg (Schlagzeug), Thomasson (Bass) und Anton Lindsjö (Gitarren) zur Musical Companion.

Wenn ein Musiker ein Sideprojekt entwickelt und in beiden Bands auch noch für einen Großteil des Gesangs zuständig ist, dann liegen die Ähnlichkeiten natürlich ziemlich eng beieinander. Das ist in großen Teilen auch bei Hasse Fröbergs Musical Companion so, doch geht er bei seiner Musik noch einen Schritt weiter, in dem er wesentlich rockiger, dynamischer und mit mehr Kraft ans Werk geht. Insofern passt der Titel „Powerplay“ auch ganz gut zum Album.

Gleich mit dem zehnminütigen Longtrack „My River To Cross“ beginnt das wunderbare Album von Hasse Fröberg Musical Companion. Dieser Song hat eine Menge an stilistischen Elementen, die man von den Flower Kings her kennt. Da sind zum Beispiel die tollen Keyboardpassagen und natürlich der Gesang zu erwähnen, aber Hasse geht hier schon eine Spur härter ans Werk, was sich beispielsweise in den Riffs widerspiegelt.

Danach kommt mit „The World Keeps Turning“ eines der Highligts des Albums. Hier fügt Hasse eingängige Melodien, kraftvolle Rhythmen und Gitarrenparts und unter die Haut gehende Gitarrenmuster zusammen, das es eine Freude ist. Und auch der zweite Longtrack „The Final Hour“ kann auf voller Länge überzeugen, was vor allem an dem Gänsehaut treibenden Satzgesang liegt. Auch dieser Song besticht durch eingängige Melodien und tolle Soli. Davon konnten wir uns auch schon beim Night Of The Prog Festival Anfang Juli 2012 auf der Loreley überzeugen. „Waves“, das mit seiner Sanftheit sehr an The Flower Kings erinnert, reißt sofort mit. Und mit „Venice Ca“ haben sie gar einen Song, der an den Hardrock der 80’er erinnert, auf dem Album. Alle weiteren Stücke reihen sich in diesen Reigen ein und besitzen die gleich hohe Qualität.

Das Album erscheint im Digipack mit 16seitigem Booklet in dem alle Texte und die Musiker abgebildet sind.

Mit seiner Musical Companion kann sich Hasse Fröberg sehr gut austoben, geht er doch härter zur Sache als bei seiner Strammcombo The Flower Kings, obwohl es noch genügend Parallelen zu den Blumenkönigen gibt. Ein wirklich gelungenes Album. Da kann man nur hoffen, das Hasse trotz der Zusammenarbeit mit den Flower Kings auch weiterhin seine Musical Companion um sich schart.

Stephan Schelle, August 2012

   

CD-Kritiken-Menue