Harry Payuta & Friends - Zacatecoluca

Harry Payuta & Friends - Zacatecoluca
Tribal Stomp Records / Cargo Records (2010)
(15 Stücke, 48:11 Minuten Spielzeit)

Wer sich im Umfeld von Worldmusic oder auch den Soloarbeiten des ehemaligen Grobschnitt-Keyboarders Volker Kahrs auskennt, dem wird der Name Harry Payuta schon mal über den Weg gelaufen sein. Harry ist ein Multiinstrumentalist der in seiner Musik vor allem außergewöhnliche Instrumente wie Sitar, Didgeridoo oder Berimbao einfließen lässt. Diese Instrumente geben seiner Musik den Worldmusic-Touch. Am 03.12.2010 erscheint das neue Album von Harry Payuta unter dem Titel „Zacatecoluca“.


1997 veröffentlichte Harry zusammen mit Volker Kahrs das Album „Deep Talk“ des gleichnamigen Projektes. Aber auch beim Mojo Club oder The Electric Family hat er mitgewirkt. Ebenso hat er mit Chris Karrer (Amon Düül II) zusammengearbeitet. „Zacatecoluca“ ist Harry’s neuntes Album, auf dem er ethnische Elemente mit Rockmusik verbindet.

Harry Payuta hat seinen Wohnsitz mittlerweile nach El Salvador verlegt und so hat auch der Titel der neuen CD einen Bezug zu seiner derzeitigen Heimtat. „Zacatecoluca“ ist die Hauptstadt des Departments La Paz, die im Süden des mittelamerikanischen El Salvador gelegen ist. Ebenso ist es die Bezeichnung für eine Municipo, einer politisch-staatlichen Verwaltungseinheit, zu der in der Regel mehrere Ortschaften gehören (Quellennachweis zu Zacatecoluca: Wikipaedia).

Den einzelnen Stücken, an denen Harry Payuta (Sitar, Gitarren, Bass und weitere Instrumente) und seine musikalischen Begleiter (Konstantin Danilova – Perkussion, Melvin Hernandez – Gesang, Piano und Carlos Mendoza – Gitarren) in Mexiko, Honduras, Guatemala und El Salvador arbeiteten, ist deutlich die südamerikanische Herkunft anzuhören. Die Sitar gibt der Musik aber noch ein fernöstliches Flair.

Die Stücke, die zum größten Teil instrumental sind, gehen schnell ins Ohr, denn Harry legt den Fokus auf „Zacatecoluca“ auf Melodien. Vor allem Perkussion, Bass und Gitarren sorgen für einen rockigen Anstrich. Der gesungene Titel „Aqua del Mar“ beginnt zunächst mit einigen Tönen die sofort an Jethro Tull denken lassen, doch schon nach wenigen Augenblicken, wenn E-Gitarre und Rhythmus einsetzen, entwickelt sich eine Hommage an Carlos Santana (das Stück könnte tatsächlich von einem Santana-Album stammen).

Und „Great To Be Anywhere“ atmet den Rock pur (auch wenn hier die Sitar wieder eine unvergleichliche Klangfarbe in den Track bringt). Ein Hauch von Rolling Stones ist nicht von der Hand zu weisen, hat Harry dieses Stück doch gar Keith Richards gewidmet.

„Zacatecoluca“ ist eine gelungene Mischung aus Ethno-, Rockmusik und weiterer musikalischer Stile, die sehr gut ins Ohr geht. Eine sehr zu empfehlende CD für Musikfreunde, die in der Lage sind über den Tellerrand zu blicken und dem Klang der Sitar (sie wird sehr häufig eingesetzt und erinnert in ihrer Spielweise auch stark an George Harrison) nicht abgeneigt sind. Ein klasse Album das musikalische Welten verbindet!

Stephan Schelle, November 2010

   

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