Guru Guru - In The Guru Lounge
insideout (2005)

Mit „In The Guru Lounge“ erscheint dann noch ein komplett neues Album. Guru Guru besteht aktuell neben Mani Neumeier aus Roland Schaeffer, Luigi Archetti und Peter Kühmstedt. Außerdem sind noch als Gastmusiker Hans Reffert, Lisa Kraus sowie Mani’s Ehefrau Etsuko Watanabe bei einigen der Tracks zu hören. Mit dem ersten Track „Tokyo Girl“ treten wir auch gleich in die von Geräuschen und Rhythmen bestimmte exotische Welt von Guru Guru ein. Mani und Etsuko liefern sich ein stimmliches Duell aus englischen und japanischen Liebsbekundungen. Beim Hören hab ich das Gefühl durch das nächtliche Tokio zu schlendern.
 

 
 

Bluesig und rockig geht es in „Read Air“ zu, während „Pow Wow“ für mich einen Westcoast-Einschlag (Steelguitar und indianische Gesänge) hat. Das ruhige und eher leise „Sierra Nirvana“ nimmt uns auf einen hypnotischen Trip mit während „Kleines Pyjama“ aus einer Art Tito & Tarantula-Sound mit einem jazzig gespielten Saxophon besteht. Guru Mani katapultiert uns dann mit „Bo Altai“, bei dem er und Etsuko durch ihre stimmliche Interpretation sehr abgespaced und wie nicht von dieser Welt klingen, wieder in die nächste Bewusstseinsebene.

Es folgt mit Track 7 bis 13 die „Guru Lounge Suite“. So unterschiedlich wie die Stücke bisher waren, so sind diese sieben Tracks auch. Mal ruhig, wie bei „Cool, Baby“ dann wieder extatisch und irrwitzig wie in „Expressions“ und „New Be Bop“, oder eine Mixtur aus den verschiedensten Musikrichtungen wie in „I Found You“ oder „Please Wait For Me“ und „At The Guru Lounge“, die einen in eine verrauchte Bar versetzen, so präsentieren sich die einzelnen Titel dieser Suite. Gemein haben die Stücke eigentlich nur, dass sie durchweg immer einen vorantreibenden Rhythmus besitzen. Zum Abschluss gibt es dann noch den sphärischen Bonustitel „Mexikaner“.

Auch auf dem neuesten Werk breitet Mani seine ganze Stilvielfalt aus, die die Werke von Guru Guru über die Jahre hinweg auszeichnet. Er schafft es immer wieder mit seiner Musik gefangen zu nehmen und einen in andere Sphären zu heben. Da passt das Bild von Mani in Buddha-Pose auf der Rückseite wirklich gut.

Stephan Schelle, Dezember 2005

 
   

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