Griselda – Reno Nevada
Spare Time Records / Bear Family (2020)

(10 Stücke, 37:49 Minuten Spielzeit)

Das Album „Reno Nevada“ der irischen Sängerin Griselda, das in Nashville aufgenommen wurde, ist das erste Album auf dem neu gegründeten Label Spare Time Records. Neben Songs von Richard Fariña, Randy Van Warmer und Lowell George sowie zwei Balladen aus dem Nashville der 1960er Jahre wurden vier Songs ausgewählt, die exklusiv für Griseldas erstes Album geschrieben wurden. 


Musikalische Unterstützung hat Griselda von Kirk Beasley (Acoustic Hi-String Guitar, Bass, Drum Program), Bruce Dees (Background Vocals), Bobby Ogdin (Keyboards), Tom Shinny (Lead Guitar) sowie weiteren Musikern erhalten.

Gleich mit dem Titeltrack startet das Album. Wind- oder Flugzeuggeräusche sind zunächst zu hören. Dann setzt die Akustikgitarre ein und Griselda‘s Stimme ist zu hören, die eine gewisse irische Folkatmosphäre verströmt. Hier treffen USA-amerikanische auf irische Klangfarben, aus denen sich ein Rockpop-Song mit 70’er Flair und Folkanstrich entwickelt. Das klingt alles sehr eingängig und gut.

„Ten Miles Out Of Limerick“ ist ein langsamer, ruhiger Song der sowohl Country als auch Irish-Folk verbindet. Letzteres wird auch noch mal durch die Nutzung von Flötensounds und Chorgesängen unterstrichen. In balladesken Popgefilden wandelt dann das verträumte Randy Vanwarmer-Cover „Just When I Needed You Most“. Allerdings kann Griselda’s Version nicht ans Original heranreichen.

Mit „Long Distance Love“, das ursprünglich von Little Feat stammt, ist eine weitere Coverversion auf dem Album, die von Griselda allerdings in einer etwas weichgespülten Version dargeboten wird. Nach dem eher schmalzigen „It’s Been A Long Long Time“ wird es in „Put The Love Down“ rockiger. Wie ich finde, steht Griselda die rockigere Variante besser. „Living On The Line“ ist ein sehr atmosphärischer Song, der wieder eine Spur Folk mit sanftem Rock verbindet. Big Band mäßig kommt dann „Making A Fool Of Myself“ daher. Mit einer herzerwärmenden Interpretation des irischen Traditionals „Curragh of Kildare“ endet dann das Album.

„Reno Nevada“ der irischen Sängerin Griselda hinterlässt bei mir gemischte Gefühle. Die Produktion ist für meinen Geschmack zu glatt. Darüber hinaus gibt es neben schönen Songs, wie dem Titelstück auch einige Songs, die aus meiner Sicht zu seicht daherkommen. Hier empfehle ich in jedem Fall vorher in das Album hineinzuhören.

Stephan Schelle, Mai 2020

   

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