Gov’t Mule
– Dark Side Of The Mule Die amerikanische Band Gov’t Mule war ursprünglich ein Sideprojekt des Rock- und Blues-Gitarristen und Sängers Warren Haynes, der lange Jahre Mitglied der Allman Brothers Band war. Doch aus dem Sideprojekt ist eine viel beachtete Jamband geworden, die seit gut 20 Jahren besteht und auf zahlreiche Veröffentlichungen und Konzerte zurückblicken kann. Ein besonderes Geschenk macht die Band um Warren Haynes den Fans kurz vor Weihnachten, denn mit „Dark Side Of The Mule“ startet die Band eine dreiteilige Reihe von Veröffentlichungen aus ihrem reichhaltigen Livearchiv. |
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Ca.
90 Minuten des dreistündigen Konzertes bestand aus Interpretationen von
Pink Floyd-Songs. Gov’t Mule hat sich bei dem Konzert aber nicht nur dem
Album „Dark Side Of The Moon“ gewidmet, sondern auch Stücke von
„Meddle“, „Wish You Were Here“, „Animals“ und „The Wall“
gespielt. Zur
Besprechung lag mir die Limited Edition vor, die aus drei CDs und einer
DVD besteht, die in einem zehnseitigen Digipack untergebracht sind.
Daneben gibt es noch ein achtseitiges Booklet mit einigen Infos zu den Stücken. Die
erste CD besteht aus Songs von Gov’t Mule selbst. In diesem ersten Set
bietet die Band Blues und Westcoast angehauchten Rock. Das geht mit Songs
wie dem eröffnenden „Brighter Days“ gut ab. Man kann sagen dass diese
Stücke schon zum Standard der Band gehören. Hier stechen aber schon eine
sehr proggige Variante von „Gameface“ (was vor allem den recht
spacigen Mittelteil betrifft), das über zwölf Minuten zelebriert wurde
sowie die 19minütige Kombination der psychedelisch angehauchten Stücke
„Trane / Eternity’s Breath / St. Stephen Jam“ heraus. Die Band jammt
in diesem ersten Teil schon was das Zeug hält. Der
Höhepunkt sind aber die 14 Pink Floyd-Stücke, die sich über die CDs 2
und 3 verteilen. Warren Haynes hatte, um die Authentizität der Songs zu
gewährleisten, seine Gibson gegen eine Fender Stratocaster und eine
Telcaster ausgetauscht, um den Sound von David Gilmour nachzuempfinden.
Und das ist ihm wirklich gut gelungen, denn einige Songs sind nahe am
Original, während andere auch sehr stark die Handschrift von Gov’t Mule
tragen. Los
geht es mit dem atmosphärischen „One Of These Days“ vom Album
„Meddle“. Hier ist die Band sehr nah am Original dran, klingt aber
etwas rauer, als Pink Floyd. Beim folgende „Fearless“ ist dann
deutlich Gov’t Mule’s Handschrift zu erkennen, was nicht nur an
Warren’s Gesang liegt. Eine sehr gute Version, wie ich finde, die aber
den Spirit des Originals deutlich atmet. „Shine
On You Crazy Diamond Part 1-5“ ist dann wieder sehr nah am Original
angelehnt. Sehr schön ist in diesem Track Ron Holloway’s Saxophonspiel.
„Have A Cigar“ zeigt dann wieder einige Nuancen, die von Pink Floyd
abweichen. Da kommt eine kleine Portion Blues in den Song. Die
Synthie-Effekte in „On The Run“ sind etwas dezenter und kommen in
dieser Liveversion nicht so zur Geltung wie beim Original, was recht
schade ist, denn der Sound ist hier etwas dünn. Ein
Höhepunkt ist sicherlich „The Great Gig In The Sky“ bei dem sich die
Backgroundsängerinnen Machan Taylor, Sophia Ramos und Dunga
McBroom-Hudson abwechseln und zumindest eine von ihnen gar in ekstatische
Höhen aufsteigt. Da ist Gänsehaut pur angesagt. Den Abschluss bilden
dann auf CD Nummer 3 mit „Million Miles From Yesterday“ und dem
zehnminütigen „Blind Man In The Dark“ wieder Stücke aus der eigenen
Feder. Die
DVD bietet den kompletten Auftritt als Konzertfilm, bei dem der Sound in
Stereo und Dolby Digital 5.1 angewählt werden kann. Das nenne ich mal ein
Rundumpaket. Die
Reihe wird im Januar mit „Sco-Mule“, einem Auftritt aus 1999, das die
Band zusammen mit John Scofield gegeben hat und im März mit dem Album
„Dub Side Of The Mule“ fortgesetzt. Mit
„Dark Side Of The Mule“ haben Gov’t Mule ein wirklich tolles
Geschenk für die Fans herausgebracht. Nicht nur die Freunde der Band,
sondern auch für Pink Floyd-Fans ist diese Veröffentlichung eine wahre
Freude, denn obwohl sich die Band sehr an den Originalen orientiert, atmen
die Stücke Livefeeling und haben genug eigene Substanz. Ein tolles
Package. Stephan Schelle, Dezember 2014 |
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