Gobal Scum - Odium
NRT Records / Edel (2019)

(13 Stücke, 46:23 Minuten Spielzeit)

Global Scum ist das Projekt des aus Österreich stammenden Musikers Manuel Harlander. Im Jahr 2017 erschien bereits das Debüt mit dem Titel „Hell Is Home“, am 19.07.2019 kam dann der Nachfolger „Odium“ auf den Markt. Manuel hat das Album allein eingespielt und ist neben dem Gesang auch für Gitarre, Bass und Programmierung verantwortlich. Bisher hatte ich noch keinen Kontakt zu seiner Musik, daher hier einige Infos aus seinem Pressetext:


Der österreichische Musiker und Sänger Manuel Harlander sammelte schon früh in verschiedenen Projekten als Gitarrist und Frontmann Erfahrungen. Diese gipfelten schlussendlich in dem Wunsch seiner Kreativität völligen Freiraum zu lassen und der Erschaffung seines Solo-Projektes GLOBAL SCUM. Harlander growlt was das Zeug hält, spielt alle Instrumente selbst und ist gleichzeitig auch für Recording und Mix verantwortlich. Lediglich beim Mastering gewährte er Christian Schmid (Suicidal Angels, Mystic Prophecy, FireForce) vom Music Factory Studio mit seiner professionellen Erfahrung Zugang zum Produktionsprozess von „Odium“. Er unterwirft sich nicht dem Zeitgeist und lehnt strikt das Medium Social Media ab.

Bei GLOBAL SCUM gibt es keine Kompromisse, hier wird mit der Faust auf die Missstände der Welt gehauen und mit sozialkritischen Texten der Finger in die entzündete Wunde gelegt. Für das eindringliche, martialische „Odium“ Artwork mit der blutbeschmierten Frau samt Gasmaske vor den ausgebombten Ruinen zeichnet sich die Agentur Moon Ring Design verantwortlich, die bereits Alben von Bands wie Master, Incubus oder Martyrium ins rechte Licht gerückt hat. Songs wie das sich gegen Korruption wendende „Feared“ oder „Disgusting Lust Of Madness“, das sich wiederum mit kranken und perversen Geistern der Neuzeit auseinandersetzt, zu denen eben auch der schon genannte Josef Fritzl zählt, spiegeln die Intensität des Albums und den Zorn des Musikers aus dem Zillertal wider. „Fake As Fuck“ wiederum zeigt der Fake-Reality mit seinen Protagonisten den Stinkefinger. Mit „Violent Creation“ legt sich GLOBAL SCUM mit dem parasitären weltweiten Terrorismus an. „Assassins“, das am 14. Juni als Single vorab samt Lyricvideo veröffentlicht wird, setzt diese Thematik fort und verteufelt die Existenz sowie die Sinnlosigkeit von Selbstmordattentätern. Dass sein Sound auch mit deutschen Texten gut funktioniert, beweist das thrashig wütende „Martyrium“.

Sirenen und eine Art Gongschläge leiten in den ersten Song „Lunatic“ ein. Dann setzt die Gitarre ein und Effekte, die nach Schreien klingen, sorgen zunächst für eine bedrückende Atmosphäre. Diese steigert Manuel dann nochmals, wenn er seinen Text quasi ins Mikro rotzt. Nach diesem anderhalbminütigen Eingangstrack geht es dann bei „Feared“ mit dem ersten Song los. Harte Riffs und einige elektronische Klänge sind zunächst zu hören bis dann ein Schlagzeuggewitter auf den Hörer hereinbricht. Dann brüllt und growlt Manuel seinen Songtext aus den Boxen. Das ist kraftvoll, düster und passt genau zu dem düsteren Coverartwork. Zwischendrin hat er aber immer wieder auch harmonische Klänge eingebaut, was die Songs auch für Nicht-Metaller hörbar macht.

Mit „Savage Killer“ hat Manuel Harlander dann noch ein Instrumentalstück auf der CD platziert, das aber nicht minder druckvoll ist und durch integrierte Kampfgeräusche eine düstere Stimmung erzeugt. Die CD erscheint in einem vierseitigen Digipack aus dem nur wenige Infos hervorgehen.

„Odium“ ist ein druckvolles Metalalbum, bei dem manchmal der Schlagzeugrhythmus wie eine Druckwelle über den Hörer hinwegfegt. Das ist schon recht harter Stoff.

Stephan Schelle, Oktober 2019

   

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