Gino Vanelli & The Metropole
Orchestra – The North Sea Jazz Festival 2002 Gino Vanelli dürfte den meisten Musikfreunden durch seinen Welthit „Wild Horses“ bekannt sein. Doch den in Montreal geborenen Sänger nur auf diesen einen Song zu reduzieren, wäre zu einfach. Gino wurde im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen kanadischen Juno-Awards und mehrfachen Grammy-Nominierungen ausgezeichnet. Soul und Jazz – Pop und Klassik, Gino Vanelli beherrscht sie alle, führt Bekanntes zu Neuem zusammen und bleibt in jedem seiner Songs immer 100% er selbst. |
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Am 13. Mai 2011 erscheint nun der Mitschnitt des Auftritts von Gino Vanelli auf dem deutschen Label made in germany music, kurz mig, erstmals auf CD. Und recht jazzig geht es dann auch gleich mit dem Opener „Alive By Science“ in das Konzert. Sofort macht sich die markante und an Größen wie Al Jarreau oder Frank Sinatra erinnernde Stimme breit. Hier wird zunächst sehr melodischer Bigband-Jazz geboten, der auch in der Folgezeit weiter fortgeführt wird. Mit mehr Popappeal ist dann der zweite Song „Jehovah And All That Jazz“ ausgestattet, das einen gewissen Latino-Flair verströmt, während „Walter Whitman (Where Are You)“ symphonischen Jazz mit bluesigen Elementen verbindet. Allerdings hat der Song auch einen gewissen Schnulzencharakter. Und so zeigen sich auch die anderen Songs von ihrer konzertanten Jazzseite. Herausragendes Stück des Albums ist allerdings „Wild Horses“, das sich in dieser jazzigen Version von der Popversion unterscheidet und doch seinen typischen Charakter beibehalten hat. In dieser Version steht eindeutig Gino’s Stimme im Vordergrund. Ein absoluter Evergreen, der auch vom Publikum durch mitklatschen honoriert wird. Ein weiteres Highlight ist aber auch das treibende (mit streckenweise Santana artigen Rhythmen versehene) „King For A Day“. Bei seinem Auftritt in Den Haag zeigte sich Gino Vanelli in einer Mixtur aus orchestralem Jazz, Popartigen Elementen und südamerikanischen Rhythmen sowie Big Band-Sound. Der Hauptfokus liegt hier sicherlich im Jazz, der stilistisch in die Richtung Al Jarreau und Frank Sinatra deutet. Aus diesem Grund auch eher eine Empfehlung für Freunde derartiger Musik. Stephan Schelle, Mai 2011 |
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