General Lee Band – Freebird’s Calling
Sireena Records / Broken Silence (2017)
(8 Stücke, 44:48 Minuten Spielzeit)

Die General Lee Band ist eine siebenköpfige Formation aus dem südlichen Sauerland. Stilistisch bewegt sie sich im Southern Rock und damit im Umfeld von Bands der Marke Molly Hatchet, Lynyrd Skynyrd und den Allman Brothers. Bereits Ende der 80’er Jahre gegründet, löste sich die Formation, die neben Coverversionen auch eigene Stücke spielte, 1998 aus gesundheitlichen Gründen ihres Sängers auf. Ab 2014 ist die Band aber wieder unterwegs und veröffentlichte mit „Rebel By Choice“ ein neues Album. Am 17.03.2017 lassen sie mit „Freebird’s Calling“ einen weiteren Silberling folgen.


Alle Bandmitglieder haben Pseudonyme wie The General (Gesang), Mr. Fastfinger B. Ghost (Leadgitarre), Lady B. (Gesang), Cel Rust (Bass), Mr. Vee Dee (Rhythmusgitarre), Dany The WiZard Ghost (Orgel, Synthesizer) und Doc Snydyr (Schlagzeug).

Das neue Album enthält acht Songs, die von der General Lee Band in ihrem eigenen Stil gecovert werden. Darunter finden sich so bekannte Titel wie „Dust My Broom“ von Elmore Jones, das bekannte „Ghostriders In The Sky“ von Stan Jones, ZZ Top’s „Tush“, der Lynyrd Skynyrd-Song „Freebird“ sowie „Dreams“ und „Jessica“ von den Allman Brothers.

Mit dem Bluesrock „Dust My Broom“ beginnt die Scheibe noch recht verhalten. Im siebenminütigen „Thunder And Lightning“ bietet die Band atmosphärischen Rock, der im weiteren Verlauf in knackigen Southernrock übergeht. Die Stimme des General wirkt dabei dreckig und passt perfekt zur Stimmung des Songs. Diese, wie auch die folgenden Stücke werden von der General Lee Band zwar nah am Original gespielt, sind jedoch mit einer eigenen Handschrift versehen, was man auch in „Dreams“ und „Jessica“ hört. „Tush“ von ZZ Top wird in einer leicht langsameren, aber nicht minder intensiven Version gespielt.

Das Stück „Ghostriders In The Sky“, das hier einfach nur „Ghostriders“ betitelt ist, wird epischer und wesentlich druckvoller von der deutschen Southernrock-Band interpretiert und macht richtig Spaß. Zunächst hört sich die Gitarre von Fastfinger B. Ghost nach Mark Knopfler an, doch sobald der Gesang einsetzt, verortet sich das Stück im Southernrock.

Sehr schön ist auch „Freebird“, bei dem Lady B. mit ihrem Gesang für einen Kontrapunkt sorgt und Akzente setzt. Im letzten Drittel darf dann herrlich drauflos gejammt werden. Den Abschluss bildet dann „Pine Box“ von der Rossington Collins Band. Das Stück, das aus a capella Satzgesang besteht, wird von der Genreal Lee Band perfekt umgesetzt und atmet den Spirit des Originals.

Zwar bietet die General Lee Band auf ihrem neuen Album „Freebird’s Calling“ ‚nur‘ Coverversionen, jedoch interpretieren die sieben Musiker diese so intensiv, dass sie wiederum richtig Spaß machen. Beim Hören der CD bekommt man direkt Lust die Band mal live zu sehen.

Stephan Schelle, Februar 2017

   

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