Gary Moore – Live At Bush Hall 2007
Eagle Rock / Edel (2014)

(13 Stücke, 73:42 Minuten Spielzeit)

Der im Februar 2011 leider viel zu früh verstorbene irische Gitarrist Gary Moore gehörte zu den besten Musikern seiner Zunft. Neben seiner Arbeit in Bands wie Skid Row, Colosseum II und Thin Lizzy sind es vor allem seine Solowerke, die ihn berühmt machten. Unvergessen sind seine Alben „Victims Of The Future“, „Wild Frontier“ oder „After The War“, auf denen er mitreißenden Hardrock darbot. 1990 änderte der Gitarrist dann seinen Musikstil und wechselte vom Hardrock zum Blues. Gleich mit dem ersten Album dieser Stilrichtung, „Still Got The Blues“, konnte er Punkten.  


Am 17.05.2007 trat Gary Moore in der Londoner Bush Hall auf. Von diesem Konzert, das ursprünglich über Planet Rock Radio ausgestrahlt wurde, erscheint am 19.09.2014 ein Mitschnitt auf der CD „Live At Bush Hall 2007“. Auf dem Album wird noch einmal die Faszination des Musikers in 13 Stücken dargeboten. Neben Eigenkompositionen finden sich auch Interpretationen anderer Musiker sowie mit „Don’t Believe A Word“ ein Stück aus Thin Lizzy-Tagen.

Die Liveatmosphäre wurde sehr gut eingefangen, was an der etwas halligen Klangqualität und den Ansagen sowie den Publikumsreaktionen liegt.

Los geht es mit einer schweren Bluesnummer mit dem Titel „If The Devil Made Whiskey“. Dem folgt mit „Thirty Days“ ein Chuck Berry Song der eine Menge Rock’n’Roll versprüht. Faszinierend auch die Slowbluesnummern „Trouble At Home“ und „I Had A Dream“, die eine Menge an hypnotischer Kraft entwickeln und von herrlichen Gitarrensoli durchzogen sind. Als Abwechslung dazu folgt dann der Bluesrocker „Hard Times“.

Als würde er sich in Ekstase spielen, so wirkt „Too Tired“. Hier lässt Gary die Finger nur so über die Saiten seines Instrumentes fliegen. Dieses Stück geht dann in das viereinhalbminütige „Gary’s Blues“ über, in dem Gary Moore ein ebenso langes Solo spielt. Einfach mitreißend.

„Live At Bush Hall 2007“ zeigt die ganze Klasse des Bluesmusikers Gary Moore. Die herrlichen Soli, die er an der Gitarre einstreut sind hier das Salz in der Suppe. Daneben ist die Auswahl der Stücke auch ausgesprochen gut gelungen. So stehen schwere Bluesnummern, Slowblues, Bluesrock und Rock’n’Roll gleichberechtigt nebeneinander. Ein tolles Werk, das dem Schaffen des irischen Ausnahmegitarristen würdig ist und in keiner guten Plattensammlung fehlen sollte.

Stephan Schelle, August 2014

   

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