Fuzz Beloved - Fuzz Beloved

Fuzz Beloved – Fuzz Beloved
Intrepid Sound Recordings (2007)
(13 Stücke, 62:36 Minuten Spielzeit)

David Melbye, Kopf der Band Imogene, ist auch für das Projekt Fuzz Beloved, das in 2007 seinen selbst betitelten Erstling herausgebracht hat, verantwortlich. Hier stellt sich aber ein Trio, bei dem David auch wieder singt, Akustikgitarre und sowohl einen vier- wie auch einen achtsaitigen Bass spielt, vor (Imogene ist ein Quartett). Außer ihm gehören noch ein gewisser Kevin, der ebenfalls singt und Akustik- und E-Gitarre spielt sowie Mark an Schlagzeug und Perkussion zur kalifornischen Band. Sie kommen somit im Gegensatz zu Imogene ohne Tasteninstrumente aus.


Allerdings finden sich beim Song „Upside Down Smile“ Sounds wieder, die doch stark nach einem Mellotron klingen. Und auch an der ein oder anderen Stelle klingen elektronisch erzeugte Sounds durch. Leider hält das vierseitige Booklet keine weiteren Informationen über die Band bereit.

Die CD beginnt mit „Intro“ sehr mysteriös denn eine elektronische Stimmung (klingt fast wie ein Summen und Zirpen in einem Sumpf) dient einer sehr hypnotischen Erzählstimme als Grundierung, die einen förmlich einlullt. Diese Stimmung wird jäh unterbrochen und wechselt im Song „Happy Communing“ in einen psychedelischen Sound, der schon eine Mischung aus den Bands widerspiegelt, deren Einfluss sich diese Band zuordnet. Irgendwie klingt das schon so als wenn man Pink Floyd, Jimi Hendrix, Cream, und Led Zeppelin in einen Topf wirft und umrührt.

Der Sound ähnelt dem der späten 60’er und frühen 70’er, ähnlich wie auch Imogene’s Material. Da kann sich David nicht so ganz verstellen, denn die Gemeinsamkeiten sind deutlich. Die einzelnen Songs gehen durch geschickte Anordnung direkt ineinander über, so dass kein Bruch im Sound entsteht, zumal er sich auch in den einzelnen Songs sehr ähnelt. Man hat beim Hören das Gefühl auf eine musikalische Zeitreise zu gehen, die einen langsam einsaugt. Zwischendrin kommt dann auch wieder eine Art Erzählerstimme zum Einsatz. Interessant ist das Stück „Fleeting Planet Earth“, weil Melodie und Gesang irgendwie in unterschiedliche Richtungen abzudriften scheinen, es die drei aber trotzdem schaffen (vergleichsweise wie bei frühen Split Enz-Stücken), eine Einheit daraus zu machen.

Die Aufnahmen wirken streckenweise wie bei einer Jam-Session mitgeschnitten, sind klanglich aber einwandfrei aufgenommen. Sehr gut gefällt mir auch der Instrumentaltitel „Wanderer X“, der Akustikgitarre mit einem elektronischen Sound (es ist mehr ein Grundton) verbindet.

Zwar besteht die CD auch aus Songs die recht monoton dahinziehen, so wie das auch bei Imogene der Fall ist, doch kann mich diese CD mehr in ihren Bann ziehen. Warum das so ist, kann ich gar nicht genau sagen. Freunde psychedelische Klänge sollten unbedingt mal auf der Bandpage http://www.myspace.com/fuzzbeloved Probehören.

Stephan Schelle, September 2007

   

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