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Frumpy
– Live – NinetyFive Im Jahr 1969 lösten sich die City Preachers auf. Keyboarder Jean Jacques Kravetz, Bassist Karl-Heinz Schott und Schlagzeuger Carsten Bohn machten zunächst mit einem englischen Sänger weiter, während Inga Rumpf sich eine Auszeit gönnte. Als es aber mit dem Briten nicht richtig zu funktionieren schien, fragten sie Inga, ob sie nicht doch wieder Lust hätte einzusteigen. Das tat sie zum Glück. |
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Von 1970 bis 1972 veröffentlichten
Frumpy drei hochklassige Alben. Dann, nach einem Konzert am 22.07.1972,
war aufgrund interner Schwierigkeiten erst einmal Schluss und die Band löste
sich auf. Erst 1988 kamen Rumpf, Kravetz und Bohn wieder zusammen (Bassist
Schott stieß danach dazu) und brachten 1990 und 1991 zwei weitere
hervorragende Alben heraus. Man spielte einige Konzerte, von denen ihr
1995’er Auftritt aus Hamburg unter dem Titel „NinetyFive“ erschienen
ist. Am 29.11.2024 wird
dieses Livedokument bei mig music wiederveröffentlicht. In der Besetzung
Inga Rumpf (Gesang, Gitarre), Karl-Heinz Schott (Bass), Jean-Jacques
Kravetz (Orgel, Piano), Carsten Bohn (Schlagzeug) und den Gästen Frank
Dietz (Lead-Gitarre) und Pascal Kravetz (Orgel, Keyboards,
Backgroundgesang) spielten sie an diesem Abend wie entfesselt auf, was man
deutlich in der Aufnahme hören kann. Inga Rumpf ist die wohl
bedeutendste Rockröhre Deutschlands. Aber nicht nur ihre markante,
kehlige Stimme mit viel Blues und Soul bestimmten dieses grandiose
Konzert, auch die unglaublichen Soli von Gitarrist Frank Dietz und die
Organisten Jean-Jacques Kravetz und Pascal Kravetz sorgten für große
Momente, von denen man sich nun bei der Wiederveröffentlichung des
Livemitschnitts überzeugen kann. Auf dem Programm standen
vor allem Songs der letzten beiden Alben „Now“ und „News“. Aber
ihr Klassiker „How The Gipsy Was Born“ durfte natürlich auch nicht
fehlen und wurde - wie gehabt - in einer ausufernden, mehr als neunminütigen
Version gespielt. Aber auch die neueren Stücke
zeugen von hoher Qualität, was sich beispielsweise in dem Opener
„Loverman“ zeigt, der nur so vor Energie sprüht. In ihren treibenden
Blues werden so auch Funk- und Soulelemente mit eingebunden. Und in das Stück
„Everyday Song“ baute die Band dann noch eine Passage mit Klassikern
wie Wilson Picketts „In The Midnight Hour“ und Otis Reddings
„Sittin’ In The Dock Of The Bay“ ein. Mit der Zugabe
„Backwater Blues“ (ein Song den sie schon früher gecovert hatten)
endet das Album. Es handelt sich dabei um einen Bluessong aus dem Jahr
1927, der aus der Feder der amerikanischen Bluesmusikerin Jessie Smith
stammt und von zahlriechen Musikern neu interpretiert wurde. Frumpy
machten daraus ihr eigenes Ding und verpackten es in einen druckvollen
Bluesrocksong mit Boogiepiano. Ein grandioser Abschluss eines
unglaublichen Konzertes. Das Publikum feierte Inga und Band völlig zu
Recht enthusiastisch. Mig music hat mit dem
1995’er Album „NinetyFive“ der deutschen Bluesrockband Frumpy ein
fantastisches Livealbum wiederveröffentlicht, dass Inga Rumpf und die
Band in Bestform präsentierte. Die Band um Deutschlands Rockröhre Nummer
1 lieferte einen unglaublich Energie geladenen Gig ab, der sich auch beim
Hören in den eigenen vier Wänden eindrucksvoll bestätigt und mitreißt.
Ein Album, das man als Rockfan haben muss. Stephan Schelle, November 2024 |
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