Frequency Drift- Personal Effects
Pt. 1 FREQUENCY DRIFT wurde 2006 gegründet von Musikern aus der Region rund um Bayreuth. Ein besonderes corporate identity und Konzept bildet die Grundlage der Band. Cinematic Prog nennen sie das Ganze und Keyboarder Andreas Hack ist für die konzeptionelle und musikalische Ausarbeitung hauptverantwortlich. Ein aktuelles Bandphoto existiert nicht und die Musiker legen wenig Wert darauf, sich in den Vordergrund zu spielen um - wie sie es sinngemäß ausdrücken - nicht abzulenken von dem audiovisuellen Gehalt des Albums. Sehr bescheiden, aber ich denke es ist durchaus angebracht, Roß und Reiter zu nennen und zu würdigen. |
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Musikalisch bewegt sich die Band im Rahmen des Neo Progressive und Art Rock, eigenständig und nur im weiteren Sinne vergleichbar mit deutschen Bands wie Sylvan oder Poor Genetic Material. Die Songs enthalten einen hohen Anteil von melodiösen, verträumt melancholischen Passagen mit Katja Hübners schöner Gesangstimme, die manchmal an Christina (Magenta) erinnert. Die Rhythmusfraktion liefert einen sehr soliden Part ab und Andreas Hack spielt die Tasteninstrumente symphonisch geprägt und durchaus variantenreich (Piano, Spinett und jede Menge Synthesizer-Input). Es ist eher seltener, dass die Band richtig abrockt, aber Gitarrist Sebastian Koch hat trotzdem genug Freiraum seine Soloqualitäten zu beweisen und kommt dabei auch mal recht deutlich in eine stilistische Nähe zu David Gilmour. Ein paar interessante Samples bzw. Synth-Effekte werden in die Stücke eingewoben, was ebenfalls die Kategorisierung Cinematic Prog bestätigt. So ist zum Beispiel der zweite Song 'Ghost Memory' hinterlegt mit einem prägenden, verfremdeten, futuristisch rüberkommenden Chor-Versatzstück. Das gibt der Sache einen besonderen Charme - tolle Idee mit einem hohen Wiedererkennungswert. 'Fall' enthält einen Refrain der sich nach mehrmaligem Hören unwiderruflich in den Gehirnwindungen festsetzt und 'Romance' überzeugt als eklektisches Art Rock-Highlight - ein Beispiel für exzellentes innovatives Songwriting! Der Titelsong ist ein netter Piano-Soloausflug abgelöst durch das vergleichsweise heftige 'Anger' das mit einem richtig krachigen Schlagzeug-Intro startet. FREQUENCY DRIFT ist ein ambitioniertes atmosphärisches Debüt mit schönen Melodien gelungen, basierend auf einem eigenständigen Profil was aber durchaus auch noch ausbaufähig ist. Die Band kümmert sich jetzt verstärkt um Auftrittsmöglichkeiten, um die Songs auch live entsprechend einem breiteren Publikum präsentieren zu können. Part 2 (vielleicht dann mit einer optimistischeren Ausrichtung) soll in spätestens zwei Jahren zur Verfügung stehen.
Andreas Hack - keyboards, programming
webseite:
www.frequencydrift.com Uwe Zickel, Juli 2008 |
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