Frequency Drift - Over Durch Einflüsse von Bands wie Pink Floyd, Renaissance oder auch von Filmmusik geprägt, nennt die aus Deutschland stammende Band Frequnecy Drift ihre Musik selber „Cinematic Progressive Rock“. Das Besondere an der Musik ist aber die Instrumentierung. So finden beispielsweise neben Cello und Violine auch Harfe und Gemshorn Einzug in ihren Sound. |
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Die Band hatte mich mit ihren letzten Alben „Ghost ...“ und „... Laid To Rest“ schnell gepackt, was mich sehr neugierig auf die neue Produktion machte. Das Dutzend neuer Stücke macht da weiter, wo auf „... Laid To Rest“ aufgehört wurde. Das ist zum einen sehr positiv, hat aber - da komme ich später drauf zurück - auch seine Längen. Die CD beginnt mit Streichern im ersten Stück „Run“ recht klassisch. Dann setzen nach gut 40 Sekunden Schlagzeug, Bass, Harfe und Keyboards sowie Isa’s Gesangsstimme ein. Sofort ist man wieder in dem Soundgewand von Frequency Drift gefangen. Wunderbar perlt dieser Song mit dem zarten, unter die Haut gehenden Gesang dahin. Ein klasse Opener für die CD. Atmosphärischen Rock bietet die Band dann im zweiten Track „Once“. In den Artrock im Stück „Adrift“ flechten sie durch den Einsatz von Flöten auch noch eine Folk-Note mit ein. Allerdings macht sich hier schon eine gewisse Müdigkeit beim Hören breit. Diese wird dann aber durch den wunderbaren Song „Them“ unterbrochen. Dieser besticht vor allem durch seinen harmonischen Aufbau und die zarte aber sehr schöne Gesangsstimme, die mich zu fesseln weiß. Hypnotisch mit einer eingängigen Melodie bohrt sich dann „Sagittarius A“ ins Hirn. Hier treffen alle guten Zutaten von Frequency Drift aufeinander. Abwechslungsreich zeigt sich das mehr als achtminütige „Suspended“ das von seiner Struktur an Stücke von Steven Wilson erinnert. Das wird durch den Einsatz der Querflöte auch noch einmal untermauert. Immer wieder baut die Band neue Elemente wie zum Beispiel das Xylophon bzw. Vibraphon im Stück „Wander“ ein und doch macht sich nach einer gewissen Zeit eine Ermüdungserscheinung bei mir breit. Ich kann nicht genau sagen woran das liegt, aber die Stücke sind wahrscheinlich doch etwas gleichförmig ausgefallen. Das sehr schöne „Driven“ sticht dann wieder etwas aus dem Album hervor - auch durch seine Perkussion und die Kombination aus elektronischen und akustischen Sounds. Vielleicht hätte es dem Album gut getan, es etwas kürzer ausfallen zu lassen. Mit „Over“ haben Frequency Drift ein solides, aber nicht ihr bestes Album abgeliefert. Das liegt aus meiner Sicht nicht an der Qualität der einzelnen Songs, die für sich allein gesehen überzeugen können. Vielmehr scheint die Länge des Albums dafür zu sorgen, dass sich nach einiger Zeit Ermüdungserscheinungen beim Hören breit machen. Mit ihrem außergewöhnlichen Sound sticht die Band aber deutlich aus dem Genre heraus. Und gerade der wunderbare auch sehr zerbrechlich angelegte Gesang schiebt sich ein ums andere Mal unter die Haut des Hörers. Stephan Schelle, Januar 2014 |
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