Franz K. – Trotzdem hart

Franz K. – Trotzdem hart
Sireena Records / Broken Silence (1980 / 2013)
(8 Stücke, 38:43 Minuten Spielzeit)

Nach der letztjährigen Wiederveröffentlichung des fünften Werkes von Franz K. „Gewalt ist Schitt“, das aus meiner Sicht eher mittelmäßig ausgefallen ist, legt das deutsche Label Sireena im Sommer 2013 den Nachfolger „Trotzdem hart“ nach. Mit dem Werk aus dem Jahr 1980 hatte das Wittener Trio Peter Josefus (Gesang, Bass), Stefan Josefus (Schlagzeug) und Mick Hannes (Gitarre) wieder ein wesentlich rockigeres Werk am Start, bei dem die Jungs aus dem Ruhrgebiet wieder ordentlich Gas gaben.


Neben den sieben Stücken vom Originalalbum findet sich auch noch als Bonus die Singleversion der Coverversion des Drafi Deutscher-Hits „Mamor, Stein und Eisen bricht“ auf der remasterten CD, die ansonsten nur in einer kurzen, 1:15minütigen Version auf dem Album angespielt wurde.

Schon der Opener „Der erste Krach in Deinem Leben“ ist ein Song, der ordentlich rockt und schnell ins Ohr geht. Zwar ist der gesungene deutsche Text ein wenig holprig, was der Produktion und den Songs von Franz K. aber auch einem gewissen Charme verleiht, doch die Melodien sind eingängig und setzen sich schnell fest. Der Opener hat von seinen Riffs eine Spur von AC/DC & Co. Die CD eröffnet so mit einem absoluten Spaßsong.

Sehr schöne Effekte und eine an Hendrix erinnernde E-Gitarre eröffnen das zweite Stück „Er ist ein Held“. Das ist Boogierock, womit die Band in die Nähe von Gruppen wie Status Quo kommt, und doch hört sich der Song völlig anders an. Und auch „Ap inne Disco“ hat eine Menge Drive zu bieten. Als witzigen Effekt haben Franz K. diesen Boogierocker zum Ende hin mit einigen Fetzen bekannter Discosongs der Ära versehen. Darunter finden sich dann beispielsweise Boney M’s „Daddy Cool“, Luv’s „You’re The Greatest Lover“, Supermax’ „Sexmachine“, Village People’s „YMCA“ und Dieter Hallervorden und Helga Feddersen’s „Die Wanne ist voll“, die mit einem knackigen Rockrhythmus unterlegt sind.

„Mamor, Stein und Eisen bricht“ ist dann zuerst nur in einem Auszug enthalten, der den Refrain enthält und abrupt aufhört. Rock’N’Roll gibt es dann im Song „Lange lebe Rock Musik“. In Richtung AC/DC & Co. geht es dann im nächsten Song „Der Rebell“ und mit dem mehr als achtminütigen „Engel in Jeans“ wird es dann doch noch etwas seichter. Den Abschluss bildet die Singleversion von „Mamor, Stein und Eisen bricht“.

Mit „Trotzdem hart“ kommt ein richtig gut rockendes Album von Franz K. wieder auf den Markt das einfach nur Spaß macht. Ein Album das zu den besseren der Band gehört und das man als Deutschrockfan haben sollte.

Stephan Schelle, Juli 2013

   

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