Franz K. – Gewalt ist Schitt

Franz K. – Gewalt ist Schitt
Sireena Records / Broken Silence Distribution (2012)
(12 Stücke, 46:20 Minuten Spielzeit)

Nachdem Sireena Records bereits das 73’er Album „Rock in Deutsch“, die Livescheibe „Bock auf Rock Live“ sowie die Single „Wir haben Bock auf Rock Live“ wiederveröffentlichte, geht es am 07. Dezember 2012 mit dem veröffentlichen des Backkataloges von Franz K. weiter. Als nächstes erscheint das fünfte Studioalbum der Wittener Rockformation Franz K. unter dem Titel „Gewalt ist Schitt“. Neben den acht Originaltiteln sind auch vier Bonustracks, die Demoversionen älterer Stücke darstellen, enthalten.


Franz K. war das deutsche Powertrio, das vor allem durch ihre sozialkritischen Texte bestach. Stilistisch bewegten sie sich unter anderem im Rock’N’Roll/Hardrock der auch an Bands wie Status Quo erinnerte. Das Album „Gewalt ist Schitt“ wurde erstmals 1979 bei dem Majorlabel EMI herausgebracht.

Schon im Opener „Immer wieder und wieder“ zeigt sich die Nähe zu Status Quo. Aber auf diesem fünften Werk, das nicht zu ihren besten zählt, finden sich nicht nur Anleihen an Popmusik, sondern auch Rhythmen und Melodien erinnern, wie in „Man kann nicht alles haben“ und „Seht Ihr den Clown“ an deutschem Schlager. Und in diesen Momenten schwächelt die Musik von Franz K. „Clownerie“ nimmt zwar stellenweise den Schlagerpart von „Seht Ihr den Clown“ auf, kann aber durch ein tolles Saxophonsolo und herrliche Instrumentalbeiträge bestechen.

Aber auch kernig, rockige Song sind mit „Immer wieder und wieder“, „Gewalt ist Schitt“, „Der Trinker“ und einem treibenden „Renn, Bruder renn“, dass das Highlight des Albums ist, auf der CD enthalten.

Thematisch geht es in den Stücken oft um Konflikte, die manchmal in Gewalt oder den Alkohol ufern. Dabei versucht die Band aber immer den ernsten Hintergrund zu durchleuchten und auf die positiven Seiten zu weisen.

Besonders aufgewertet wird die CD durch die Demoversionen des berühmten Instrumentals „Peter Gunn“ und frühe Versionen von „Tiger“ und „Bock auf Rock“. Im Pressetext ist dazu zu erfahren: Für die vorliegende erstmalige Veröffentlichung dieses Albums  auf CD kramte die Band vier Bonustitel aus dem eigenen Archiv hervor, drunter eine erstmalige Demoversion ihres Hits „Bock auf Rock“, aufgenommen 1973 im Stuttgarter Tonstudio Zuckerfabrik. Eine Premiere, fast 40 Jahre später!

Auch wenn mit „Gewalt ist Schitt“ eher eine mittelmäßige Scheibe von Franz K. wiederveröffentlicht wird, so vervollständigt dieses Werk doch den Backkatalog des Wittener Rocktrios.

Stephan Schelle, November 2012

   

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