Frank Woelfer -
IIIII „IIIII“ ist, wie man am Titel erkennen kann, bereits das fünfte Album des Multiinstrumentalisten Frank Woelfer. Aber nicht nur als Solist hat Frank bisher von sich Reden gemacht, war er doch einige Jahre auch Mitglied der Band Univerve. Das neueste Werk ist wieder ein Instrumentalalbum und im Dezember 2020 herausgekommen, gut zweieinhalb Jahre nach dem letzten Album „Future Was Now“. Für seine Soloeinspielungen sowie als Instrumentalist hat er bereits mehrere Auszeichnungen beim Deutschen Rock&Pop-Preis eingeheimst. |
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Bis
auf einen Track hat Frank alle Instrumente allein eingespielt. Lediglich
bei „1975“ unterstützten ihn Frank Konrad am Bass und Andrej Berg an
den Keyboards. Entstanden sind die Stücke in der Zeit von Juli 2019 bis
Mai 2020. Gestartet
wird die CD, die im vierseitigen Digipack erscheint, mit dem 4:40minütigen
„Life“. Das Stück beginnt mit atmosphärischen und rhythmischen
Elektroniksounds, die zunächst an Kraftwerk erinnern. Doch schnell fügt
Frank herrliche Gitarrenlicks hinzu und startet einen unwiderstehlichen,
basslastigen Rhythmus. Das ist wunderbare, tanzbare Loungemusik. Einfach
zum Träumen. Vor allem die Gitarreneinschübe sorgen für Gänsehaut und
unterscheiden ihn von anderen Loungeproduktionen. Das hat was von Robert
Schroeder’s Projekt Double Fantasy. In der zweiten Hälfte fügt Frank
dann einen sehr rhythmischen Gitarrenpart, kombiniert mit treibenden
Perkussion hinzu. Sanfte
Flächen eröffnen dann das sechsminütige „Voyager“. Man begibt sich
förmlich musikalisch ins All. Doch nach einer halben Minute zündet Frank
dann einen kraftvollen Basslauf (auf dem E-Bass) und kombiniert diesen
dann mit tollen elektronischen Sounds und Rhythmen. Das geht richtig gut
ab. Auch hier sind die Gitarrensoli wieder das Salz in der Suppe. Im
Fünfminüter „Flow“ nimmt Frank dann - dem Titel entsprechend - das
Tempo raus. Sanfte Rhythmen und weite Flächen sind der Unterboden für
eine unter die Haut gehende Gitarrenmelodie. Einfach nur schön. Eine
Strandstimmung kommt dann im 3:44minütigen „Ocean“ auf. Das wirkt
aber nicht kitschig sondern einfach nur relaxt und erinnert mich wieder
eine Spur an den luftigen Sound von Double Fantasy. Leicht mediterranes
Feeling kommt im Mittelteil auf. Eine
leicht rockige Note versprüht als nächstes das 4:28minütige „You“,
das mit einer Spur Jazzrock aufwartet. Sehr eingängig und rhythmisch. Der
nächste Titel erinnert stark an die Düsseldorfer Kraftwerker. Das
8:12minütige Stück trägt den Titel „TEE (Trance Europe Express)“.
Die etwas andere Schreibweise „Trance“ deutet aber schon darauf hin,
dass Frank hier einen anderen Weg beschreitet. Und in der Tat sind zwar
einige wenige Klänge der Düsseldorfer Elektroniker auszumachen, aber
Frank haut hier eine funkige Bassgitarre raus, die einfach nur Spaß
macht. Rhythmus- und Leadgitarre sorgen dann für weitere Akzente, die mit
Flächen und Rhythmusmustern unterlegt sind, die einen fahrenden Zug
assoziieren. Ein klasse Track. Mit
dem 6:20minütigen Stück „1975“ erzeugt Frank zunächst
Stimmungsbilder, denn der Anfang besteht vornehmlich aus elektronischen
Klangskulpturen. Nach gut der Hälfte kommen ein Rhythmusmuster und ein
von Frank Konrad gespielter Basslauf auf. Das Ganze wirkt aber sehr
psychedelisch. Richtige Melodien findet man in diesem Stück nicht. Ungewohnt
geht es dann im folgenden Fünfminüter „Meta“ weiter. Dieser Track
weist durch die Sounds an Klassik erinnernde Elemente auf und wird zum
Ende hin gar experimentell. Das letzte Stück ist das 3:38minütige
„Clear“, das wieder mit tollen, flächigen Harmonien, die ein wenig
Retro klingen, glänzt. Darauf setzt Frank dann auf seine unnachahmliche
Weise eine E-Gitarrenmelodie. Ein schöner Abschluss dieses wunderbaren
Albums. Auch
auf seinem fünften Soloalbum („IIIII“) hält Frank Woelfer den
qualitativen Standard und präsentiert wieder tolle Instrumentalstücke.
Er verbindet erneut Loungemusik, Rock und Jazz der Marke Pat Metheny und
hat mit „Meta“ gar ein recht experimentelles Stück dabei. Sehr
empfehlenswert. Stephan Schelle, Januar 2021 |
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