Frank Woelfer
– Future Was Now Gut ein Jahr ist vergangenen, seit der Multiinstrumentalist Frank Woelfer sein drittes Soloalbum „Multiverse“ veröffentlichte. Nun kommt mit „Future Was Now“ im Frühjahr 2018 der Nachfolger auf den Markt, bei dem Frank zu großen Teilen wieder allein zu Werke gegangen ist. Mit dem neuen Album führt Frank zum Teil seinen Stilmix aus Loungemusik und Jazz der Marke Pat Metheny fort, erweitert diesen aber auch, in dem er bei drei Tracks mit seiner Band Univerve, die seit 2011 kein neues Album mehr herausgebrachte, zusammengearbeitet hat. |
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Seine
Visitenkarte, die starke Bezüge zu Pat Metheny aufweist, gibt er gleich
mit dem eröffnenden Titelstück ab. In diesem fast achtminütigen Track
geht Frank sehr atmosphärisch und mit einer herrlichen Melodieführung
vor. Elektronische Sounds und unter die Haut gehende E-Gitarrenlicks
machen diesen ersten Track aus, der förmlich schwerelos durch den Raum
schwebt. Jazzige Elemente werden eingebaut und der dezente
Schlagzeugrhythmus grooved darüber hinaus gewaltig. Hier macht Frank
genau da weiter, wo er im letzten Jahr auf „Multiverse“ aufgehört
hat. Mit
„Newtown Newturn“, der eine neu arrangierte Fassung des Songs
„nuTown“ darstellt, kommt dann ein Bruch in die relaxte Atmosphäre,
denn nun haben Univerve das Sagen. Funkige Gitarren und atmosphärische
Keyboards eröffnen den Song um dann in einen leicht melodischen,
proggigen Part überzugehen. Insgesamt wirkt die neue Version weicher und
poppiger als die von Nora Saadhoff gesungene Originalversion. Das folgende
Instrumental „Connected“ wurde ebenfalls von Univerve eingespielt und
bietet Rock, Prog mit funkigen und sogar an Santana erinnernde Gitarren
sowie leicht jazziges Flair. Dem Song hört man eine gewisse Rauheit an,
die bei Frank’s Solostücken fehlt. Pat
Matheny bietet Frank mit einer Coverversion des Stückes „Goodbye“
dann seine Ehrerbietung auf. Wie schon auf „Multiverse“ hat Frank
damit ein Stück aus der Feder Pat Metheny’s in einer eigenen
Interpretation aufgenommen. Atmosphärisch, wie im Original, fängt auch
die Version von Frank Woelfer an. Frank verzichtet aber darauf seine
Stimme mit hinzuzufügen, sondern überlässt es ganz seinen Instrumenten
die Melodieführung zu übernehmen. Das tut dem Stück sichtlich gut. Das
Stück wirkt in seiner Version verträumter. Im Mittelteil hat er dann
noch eine jazzige Pianopassage eingebaut. Das
Stück „Dancing King“ mit seinem tollen Rhythmus entführt den Hörer
musikalisch in südamerikanische Gefilde. Dieser Track macht einfach nur
Spaß und ist bestens für’s Radio oder einer Fahrt mit dem Auto vorbei
an sonnendurchfluteten Stränden geeignet. Den markanten Basslauf im Stück
„The Inside Out“ steuerte Markus Jung bei. Dieser Track weist neben
den schon oben beschriebenen Elementen der Solostücke auch noch eine
leicht rockige Note auf, die mit Percussionrhythmen verbunden wird. Zum
Ende hin geht Frank dann an der Gitarre noch mal so richtig ab. Mit
„Hard Hearted People“ ist dann ein zweiter gesungener Song auf dem
Album, der Univerve erneut die Chance gibt sich in diesem Umfeld
vorzustellen. „Egyptian Partycrasher“ ist ein herrlich rhythmischer
Track, der auf einem Rhythmus auf Basis des bekannten Rhythmus der 70’er
Jahre Disconummer „I Feel Love“ von Donna Summer aufgebaut ist (ursprünglich
stammt der Rhythmus von Eberhard Schoener, der ihn im von Sting gesungenen
Song „Why Don’t You Answer“ erstmals verwendete). In „Egyptian
Partycrasher“ wird dieser Rhythmus aber in einem anderen Kontext
eingebunden. Das Stück lebt vor allem durch die atmosphärischen Synthies
und die jazzigen Gitarreneinschübe. Es
folgen mit „Cuby From Space“ (der gar nicht so spacig wirkt),
„Amygdala“ und „Inflatone“ (hier geht Frank sehr spacig zu Werke)
drei weitere sehr schöne atmosphärische Tracks. Der
studierte Musiker und Lehrer, Gitarrist, Keyboarder, Komponist und
Produzent Frank Woelfer macht auf seinem vierten Soloalbum „Future Was
Now“ da weiter, wo er ein Jahr zuvor auf „Multiverse“ aufgehört
hat. Er bietet auf relaxte Weise Lounge und melodischen Jazz der Marke Pat
Metheny und gibt darüber hinaus seiner Band Univerve auf drei Stücken
die Möglichkeit sich zu präsentieren. Wieder ein gelungenes Werk!! Stephan Schelle, März 2018 |
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