Force Of Progress – Calculated Risk
Progressive Promotion Records (2017)
(9 Stücke, 53:46 Minuten Spielzeit)

Mit Force Of Progress betritt eine neue Band das Parkett des instrumentalen Progressiverrock. Beteiligt sind aber keine unbekannten Musiker denn Hanspeter Hess (The Healing Road), Dominik Wimmer (Sweety Chicky Jam), Chris Grundmann (Cynity) und Markus Roth (Marquette, Horizontal Ascension) haben sich ihre Meriten schon in anderen Projekten verdient.


Am 13.04.2017 erscheint mit „Calculated Risk“ ihr Debütalbum bei Progressive Promotion Records. Mit den Worten „Instrumentale Achterbahnfahrten immer Volldampf voraus, aber kein wirres Fusion Gefrickel. Hier stehen Melodie, Power, fette Riffs und Abwechslung an erster Stelle.“ beschreibt das Label die Musik des Powerquartetts.

Und in er Tat legen die vier Musiker, die bei vier der neun Stücke von Matthias Klinger am Bass und Claus Flittiger an der Gitarre unterstützt werden, vom ersten Moment an los, dass es nur so kracht.

Der achtminütige Opener „Ticket“ beginnt zunächst mit einer Pianopassage, die einen leicht neo-proggigen Einschlag besitzt, doch schon nach wenigen Momenten treiben Schlagzeug, Bass und Gitarre das Stück mächtig nach vorn. Das ist von der ersten Minute an Energie geladen und doch sehr melodisch. Sobald dann das Keyboard die Melodieführung übernimmt und mit der E-Gitarre in einen Dialog geht, ist bestes Neo-Prog-Feeling angesagt. Auch werden hier einige Struktur- und Rhythmuswechsel vollzogen. Ein toller Start in dieses Album.

Fette Riffs und knackige Schlagzeugrhythmen, die einen leichten Metaleinschlag haben, weisen dann in den nächsten Track „Sole Survivor“, der nichts mit dem Stück von Asia gemein hat. Die Jungs zeigen hier ihr Können an den Instrumenten, denn das Stück wirkt in der Tat wie eine Achterbahnfahrt, die nur so vor Energie und herrlichen Solomotiven strotzt.

Das Quartett versteht es herrliche Melodien mit knackigen Rhythmen und sich ständig verändernden Strukturen zu verbinden. So mischen sie in „The Cube“ Metalrhythmen mit symphonischen Elementen. Auch ein Reggea-artiger Rhythmus wie in „Lift Me Up“ wird kurzerhand in den Sound gemischt und wertet diesen Track, der in der Tradition der 70 Jahre mit modernem Flair gehalten ist, auf. Hoch melodisch mit einer Gänsehaut treibenden Neo-Prog-Melodie wartet dann „Lost In Time, Like Tears In Rain“ auf, während das Titelstück jazzige Elemente aufweist.

Auch wenn das Album „Calculated Risk“ betitelt ist, so haben Force Of Progress doch ein sehr vielschichtiges Album eingespielt, bei dem sie kaum in eine Schublade gesteckt werden können. Damit sind sie sicherlich ein Risiko eingegangen, haben aber ein außergewöhnliches Werk geschaffen, das Genreübergreifend ist und eine Menge zu bieten hat. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, April 2017

   

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