Flor de Loto - Cosmos
OSKAR Records (2025)

(9 Stücke, 43:49 Minuten Spielzeit)

Flor de Loto ist eine peruanische Prog-Folk-Band. Aktuell besteht sie aus Alonso Herrera (Gesang, Gitarre), Alvaro Escobar (Schlagzeug), Alejandro Jarrin (Bass) und Sergio Cuadros (Flöte). Am 20.01.2025 ist ihr neuestes Album „Cosmos“ erschienen. Darauf sind als Gastsänger Ray Alder (Fates Warning) und Mike DiMeo (ex-Riot, ex-Masterplan) zu hören.


Ihre charakteristische Mischung aus andinen Einflüssen, kraftvollen Gitarrenriffs und vertrackten rhythmischen Strukturen gibt weiterhin den Ton an und schafft die ätherische und doch beherrschende Atmosphäre, die die Fans erwarten.

Schon in dem nur anderhalbminütigen Eröffnungstrack „Exodo“ zeigt sich die faszinierende Kombination aus peruanischen Folkklängen und Progressive Rock. Ein klasse Einstieg, der einen sofort abholt und in eine andere Welt transformiert.

Dem schließt sich dann der erste Song „Revolucion“ an, der zunächst noch gemächlich beginnt und durch die Flöte direkt an den Folkprog des Openers andockt. Sobald dann aber der Gesang einsetzt wird es recht rockig mit treibendem Schlagzeugrhythmus. Auch Hardrockelemente (Gitarren und Schlagwerk) fließen in den Song mit ein. Das geht richtig gut ab und fesselt vor den Boxen.

Mit Satzgesang beginnt dann das Titelstück „Cosmos“. Und weiter verbreitet sich dieser magische Sound, in den man gefangen gehalten wird. Melodisch und druckvoll gehen Flor de Loto vor. Das klingt sehr emotional, was auch an dem Gesang von Mike DiMeo liegt. In den Instrumentalpassagen glänzt die Band mit mitreißenden Soli und einer gelungenen Mischung aus Folk und Rock.

Filigrane Saitenklänge eröffnen dann das Stück „Ahorita Voy“. Das Stück entwickelt sich aber schnell zu einem fesselnden, rockigen Instrumentaltrack. „Sobrevivire“ ist dann wieder ein Song, der in ihrer Heimatsprache gesungen wird. Der Gesang von Alonso Herrera, dem noch ein weiblicher Backgroundgesang hinzugefügt wurde, wird leidenschaftlich dargeboten. Und die Instrumentalpassagen sind traumhaft gestaltet.

Es folgen weitere treibende Stücke, die immer wieder zwischen Folk und Progrock wandeln. Der letzte Song des Albums, „Crossfire“ wird dann von Ray Alder gesungen. Das mit siebeneinhalb Minuten längste Stück beginnt verträumt und balladesk. Rays Stimme passt hervorragend zu dem Song und verleiht ihm einen leidenschaftlichen, rockigen Touch. Im Verlauf kommen noch druckvolle Rhythmen hinzu, was diesen Song zu einem der Highlights des Albums macht.

Die peruanische Band Flor de Loto nimmt die Hörer auf ihrem neuesten Album „Cosmos“ mit auf eine Reise in ihr Heimatland, in dem sie folkloristische Elemente mit Progrock verbindet. Die Songs wurden rhythmisch und melodisch angerichtet und ergeben so eine äußerst wohlschmeckende Mischung, in der man sich schnell zu Hause fühlt.

Stephan Schelle, Februar 2025

   

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