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Flame Dream -
Elements Nachdem die schweizer Band Flame Dream erst vor einigen Wochen ihr drittes Album „Out In The Dark“ aus dem Jahr 1981 wiederveröffentlichte, legt sie jetzt schon mit der remasterten Fassung ihres Zweitlings „Elements“, das im Jahr 1980 auf den Markt kam, nach. Wie „Out In The Dark“ wurde auch „Elements“ in der Besetzung Pit Furrer (Schlagzeug, Percussion, Tapes), Roland Ruckstuhl (Piano, Keyboards, Orgel), Peter Wolf (Gesang, Flöte, Oboe, Saxophon, Percussion) und Urs Hochuli (Bass, Basspedale, Gesang) eingespielt. Gastmusiker sind nicht beteiligt und so finden sich auch keine Gitarren in den Stücken wider. |
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Das
Album startet mit dem zehnminütigen „Sun Fire“. Da knistert es zunächst
wie bei einem Kaminfeuer. Dann setzen elektronische Klänge ein und ein
Schlagzeugrhythmus - wie Pistolenschüsse - kommen auf. Langsam entwickelt
sich das Stück zu einem proggigen Track, bei dem die Pianoklänge ein
wenig an Jeff Wayne’s „War Of The Worlds“ erinnern. Das ist aber nur
ein kurzes Blitzlicht, denn schnell geht es in einen Part über, bei dem
die Tasteninstrumente dominieren. Damit liegen die Schweizer sowohl im
Umfeld von britischem Prog wie im deutschem Rock der 70’er Jahre. Dann
setzt der Gesang ein und einige klangliche Effekte werden hinzugefügt.
Einige Flötenklänge ergänzen darüber hinaus das Klangbild. Die
Gesangstimme ist stellenweise etwas gewöhnungsbedürftig, tut der Musik
mit ihren Melodien und ausufernden Instrumentalparts aber keinen Abbruch.
Viele Versatzstücke erinnern an Bands der 70’er und auch jazzige Einschübe
sind herauszuhören. Die eigene Handschrift von Flame Dream ist aber
deutlich zu erkennen. Perlende
Pianoklänge, wie Wellen, die ans Ufer gleiten, leiten dann das 13minütige
„Sea Monsters“ ein. Hier treffen vertrackte Passagen auf melodische
Parts. Da scheint dann auch durchaus mal ein kleiner Lichtschein á la
Camel oder Genesis durch. Durchzogen ist dieser Longtrack aber von
ausufernden Instrumentalpassagen, die so manches Solo bereithalten. Weiter
geht es mit dem siebenminütigen „Earth Song“ das mit A-capella-Gesang
beginnt. In diesem Stück kommen zunächst moderne Klänge der 80’er zum
Tragen. Nach anderthalb Minuten geht es dann aber wieder proggiger zur
Sache. Das von Peter Wolf gespielte Saxophon bringt zudem eine leicht
jazzige aber auch frische Note in den Track. Auf
etwas mehr als 13 Minuten bringt es der nächste Longtrack „A Poem On
Dancing“. Es beginnt durch den Einsatz der Oboe leicht orchestral,
wandelt sich aber schnell wieder in einen Prog-Track. Da kommen auch
wieder ein wenig die frühen Genesis auf. In diesem Stück gefällt mir
der Gesang am besten. In das Stück hat die Band auch noch Passagen
eingebaut, die ein wenig das Leitmotiv der Serie „Mission Impossible“
aufnehmen. Ansonsten breiten Flame Dream wieder einen großen Klangteppich
mit ausufernden Instrumentalparts aus. Ans
Ende hat die Band dann das nur anderthalbminütige „Savate? Nose?“
gestellt. Dabei geht die Band recht jazzrockig ans Werk. Das liegt auch am
Saxophon. Das Stück endet in einem Wasserplatschen, wahrscheinlich in
einer Badewanne aufgenommen. Es
ist schön, dass die Band Flame Dream auch ihr zweites Album
„Elements“ aus dem Jahr 1980 remastert und wiederveröffentlicht hat.
Damit ist es erstmals auf CD erhältlich. Auf „Elements“ gehen die
Schweizer Eidgenossen sehr melodisch, rhythmisch aber auch manchmal
vertrackt vor. Ein Album das auch heute noch seinen Reiz besitzt. Stephan Schelle, November 2025 |
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