Flame Dream - Elements
3VE Records (1980/2025)

(5 Stücke, 45:19 Minuten Spielzeit)

Nachdem die schweizer Band Flame Dream erst vor einigen Wochen ihr drittes Album „Out In The Dark“ aus dem Jahr 1981 wiederveröffentlichte, legt sie jetzt schon mit der remasterten Fassung ihres Zweitlings „Elements“, das im Jahr 1980 auf den Markt kam, nach. Wie „Out In The Dark“ wurde auch „Elements“ in der Besetzung Pit Furrer (Schlagzeug, Percussion, Tapes), Roland Ruckstuhl (Piano, Keyboards, Orgel), Peter Wolf (Gesang, Flöte, Oboe, Saxophon, Percussion) und Urs Hochuli (Bass, Basspedale, Gesang) eingespielt. Gastmusiker sind nicht beteiligt und so finden sich auch keine Gitarren in den Stücken wider.


Die Wiederveröffentlichung erscheint in einem vierseitigen Digipak mit 20seitigem Booklet. Die Grafiken im Innenteil des Booklets sind schön gestaltet und variieren das Coverartwork. Daneben finden sich noch alle Texte und Bandfotos im Booklet. Drei der fünf Songs bringen es auf mehr als zehn Minuten Spielzeit und lediglich der Schlusstitel ist mit anderthalb Minuten recht kurz geraten.

Das Album startet mit dem zehnminütigen „Sun Fire“. Da knistert es zunächst wie bei einem Kaminfeuer. Dann setzen elektronische Klänge ein und ein Schlagzeugrhythmus - wie Pistolenschüsse - kommen auf. Langsam entwickelt sich das Stück zu einem proggigen Track, bei dem die Pianoklänge ein wenig an Jeff Wayne’s „War Of The Worlds“ erinnern. Das ist aber nur ein kurzes Blitzlicht, denn schnell geht es in einen Part über, bei dem die Tasteninstrumente dominieren. Damit liegen die Schweizer sowohl im Umfeld von britischem Prog wie im deutschem Rock der 70’er Jahre. Dann setzt der Gesang ein und einige klangliche Effekte werden hinzugefügt. Einige Flötenklänge ergänzen darüber hinaus das Klangbild. Die Gesangstimme ist stellenweise etwas gewöhnungsbedürftig, tut der Musik mit ihren Melodien und ausufernden Instrumentalparts aber keinen Abbruch. Viele Versatzstücke erinnern an Bands der 70’er und auch jazzige Einschübe sind herauszuhören. Die eigene Handschrift von Flame Dream ist aber deutlich zu erkennen.

Perlende Pianoklänge, wie Wellen, die ans Ufer gleiten, leiten dann das 13minütige „Sea Monsters“ ein. Hier treffen vertrackte Passagen auf melodische Parts. Da scheint dann auch durchaus mal ein kleiner Lichtschein á la Camel oder Genesis durch. Durchzogen ist dieser Longtrack aber von ausufernden Instrumentalpassagen, die so manches Solo bereithalten.

Weiter geht es mit dem siebenminütigen „Earth Song“ das mit A-capella-Gesang beginnt. In diesem Stück kommen zunächst moderne Klänge der 80’er zum Tragen. Nach anderthalb Minuten geht es dann aber wieder proggiger zur Sache. Das von Peter Wolf gespielte Saxophon bringt zudem eine leicht jazzige aber auch frische Note in den Track.

Auf etwas mehr als 13 Minuten bringt es der nächste Longtrack „A Poem On Dancing“. Es beginnt durch den Einsatz der Oboe leicht orchestral, wandelt sich aber schnell wieder in einen Prog-Track. Da kommen auch wieder ein wenig die frühen Genesis auf. In diesem Stück gefällt mir der Gesang am besten. In das Stück hat die Band auch noch Passagen eingebaut, die ein wenig das Leitmotiv der Serie „Mission Impossible“ aufnehmen. Ansonsten breiten Flame Dream wieder einen großen Klangteppich mit ausufernden Instrumentalparts aus.

Ans Ende hat die Band dann das nur anderthalbminütige „Savate? Nose?“ gestellt. Dabei geht die Band recht jazzrockig ans Werk. Das liegt auch am Saxophon. Das Stück endet in einem Wasserplatschen, wahrscheinlich in einer Badewanne aufgenommen.

Es ist schön, dass die Band Flame Dream auch ihr zweites Album „Elements“ aus dem Jahr 1980 remastert und wiederveröffentlicht hat. Damit ist es erstmals auf CD erhältlich. Auf „Elements“ gehen die Schweizer Eidgenossen sehr melodisch, rhythmisch aber auch manchmal vertrackt vor. Ein Album das auch heute noch seinen Reiz besitzt.

Stephan Schelle, November 2025

   

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