Fish On Friday - Airborne

Fish On Friday - Airborne
ACE / Eigenvertrieb / www.fishonfriday.be (2012)
(12 Stücke, 58:04 Minuten Spielzeit)

Wenn man sich die zweite CD des belgischen Projektes Fish On Friday ansieht, dann fallen einem sofort zwei Dinge ins Auge. Zum einen ist es der Titel „Airborne“, der auch schon von Mike Oldfield benutzt wurde, zum anderen ist es das Cover, das ein wenig an das Manfred Mann’s Earth Band-Werk „Watch“ erinnert. Fish On Friday ist aber ein Bandprojekt des aus der Elektronik-Szene bekannten Musikers Frank van Bogaert (Keyboards, Akustikgitarre, Gesang) und William Beckers (Keyboards, Perkussion). Mal schauen, ob es Parallelen zu den vorgenannten Musikern gibt.


Mit ihrem 2010’er Erstling „Shoot The Moon“ konnten Fish On Friday auf ganzer Länger überzeugen, war auf dem Album doch eine Mischung aus Progressive Rock, Melodic Rock, Elektronik und Wave bzw. Pop perfekt geformt worden. Umso gespannter war ich bei der neuen CD, deren Produktion von Januar 2011 bis Oktober 2012 gedauert hat. Auch wenn die Mischung wieder stimmt, so ist die Musik doch weder mit Oldfield oder der MMEB zu vergleichen. Vielmehr haben van Bogaert und Beckers, auch wenn es einige Anleihen zu bekannten Szenegrößen gibt, ihren eigenen Stil gefunden.

Thematisch haben sich die beiden unter Mitwirkung weiterer Musiker wie Martin Townsend (Akustik- und E-Gitarre), Marcus Weymaere (Schlagzeug, Perkussion), Bert Embrechts (Bass) sowie Dany Caen und Chantal Kashala (beide Backgroundgesang), zumindest was das Layout betrifft, der Luftfahrt gewidmet. So sieht man beispielsweise Frank und William in der Innenseite des wirklich sehr schön gemachten Booklets in Fliegerjacken. Weitere fünf Gastmusiker haben bei einzelnen Stücken mitgewirkt, darunter unter anderem Nick Beggs (ex-Kajagoogoo und Steve Hackett) beim Stück „Welcome“.

Man kann es schon mal vorwegnehmen, Fish On Friday machen da weiter, wo sie auf „Shoot The Moon“ aufgehört haben. Wirkt der erste Song „Welcome“ von der Instrumentierung (ist aus meiner Sicht eine Spur zu überladen) noch wie eine Phil Collins-Nummer, da hier auch Bläser zu hören sind, so ist „She’s Going Crazy“ eine Rockpopnummer mit Alan Parsons-Feeling und funkigen Gitarren. Einige Songs mit Ohrwurmqualitäten finden sich auch auf dem Album, so zum Beispiel mit dem hinreißenden Titelstück oder dem Song „Angels Never Die“. Eine Spur RPWL & Co. blitzt dann beim balladesken „I’m An Island“ auf.

Das zweite Album ist bekanntlich das schwierigste, vor allem wenn man mit dem Debüt einen hohen Standard gesetzt hat. Fish On Friday umschiffen diese Klippe aber gekonnt und machen nahtlos da weiter, wo sie auf ihrem Debüt aufgehört haben. Das Bandprojekt bietet ein Dutzend herrlicher Songs, die wieder eine faszinierende, sehr eingängige Mischung aus Progressive Rock, Melodic Rock, Elektronik und Wave bzw. Pop darstellen. Ein klasse Album, das einfach Spaß macht.

Stephan Schelle, November 2012

   

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