Finn Nelé - Lark

Finn Nelé - Lark
In Bloom/Flowerstreet Records / Rough Trade (2014)
(10 Stücke, 37:21 Minuten Spielzeit)

Der Murnauer Musiker Finn Nelé ist Solokünstler. Seine musikalischen Wurzeln liegen im Singer/Songwriter, Blues und Folkrock. Sowohl musikalisch wie auch gesanglich liegt Finn damit im Dunstkreis von Musikern wie Bob Dylan, Joe Cocker und Johnny Cash. Nur mit seinem Stimmvolumen, unterstützt von einer Akustikgitarre und einer Bassdrum, ganz wie bei seinen Vorbildern, vermag es Finn seine Geschichten in intensiver Form zu erzählen.


Finn erzählt in seinen Songs von Gegensätzen in der Welt, von Unrast und Sehnsucht und natürlich von der Liebe. Aber auch von Zweifeln, die anscheinend doch jedem Menschen irgendwann begegnen. „I’d like to bet he other one sometimes, so i could hide if I want to“ singt er mit rauchig tiefer Stimme und wer versteht ihn nicht? Wer möchte nicht manchmal weglaufen, und fern von einer scheinbar logischen Realität das Ganze mal von Außen betrachten. Aber gleichzeitig erinnert ein hin und wieder nicht zu übersehender Hauch von Ironie und eine befreiende Leichtigkeit daran, dass es nicht so schlimm sein kann, dass man es sich nicht zu schwer machen darf, zumindest solange es solche Musik gibt und Menschen, die einen mit ihr berühren können. So der Pressetext.

Und in der Tat zeigt sich Finn so manches Mal von einer recht zerbrechlichen Art wie im ersten Stück „I Saw The Light“. Eindringlich trägt er seine Songs vor wie etwa in „Travel“ oder dem Titelstück. Bei letzterem schafft er es eine fesselnde Stimmung nur durch seine Stimme und der sanft gespielten Akustikgitarre zu erzeugen. So wie eine Mischung aus einem lustigen Trinklied und einer nachdenklichen Ballade wirkt der Song „Jimmy“.

Leider wird die CD nur mit einem spärlichen zweiseitigen Blatt ausgeliefert (zumindest war dies in meiner Version so), die keinerlei Hinweise auf den Musiker oder die Texte beinhaltete.

Das Album „Lark“ von Finn Nelé erscheint am 28.04.2014 und wird all denen gefallen, die Bob Dylan & Co. mögen, denn von der Art her ist Finn nicht weit davon entfernt. Sein Gesang klingt manchmal zerbrechlich und weinerlich, unterstützt von herrlichen Melodien auf der Akustikgitarre und dem leichten Druck der Bassdrum. Aber das ist auch das Manko von Finn’s Musik, die aufgrund der Gleichartigkeit doch schnell ermüdet, wenn man sich nicht gerade mit den Texten auseinander setzen kann.

Stephan Schelle, März 2014

   

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