Filter
– The Algorithm Die Alternative-Industrial-Rockband Filter gibt es bereits seit 30 Jahren. Sieben Jahre sind seit der letzten Veröffentlichung vergangen. „The Algorithm“ ist bereits am 25.08.2023 erschienen. Kopf hinter dem Musikprojekt ist Richard Patrick. Aufgenommen wurde das Album in der Besetzung Richard Patrick (Gesang, Gitarre), Rob Patterson (Gitarre), Phil Buckman (Bass) und Mika Fineo (Schlagzeug). |
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Richard Patrick, der
kreative Kopf hinter Filter, hat über 30 Jahre damit verbracht, die
Grenzen des musikalischen Ausdrucks zu verschieben. Seine Zeit als
Tour-Gitarrist von Nine Inch Nails und seine Beteiligung an den kultigen
Musikvideos der Band haben seinen Platz in der Rockgeschichte zementiert.
Patrick verließ NIN 1993 und gründete Filter. Ihr explosives Debütalbum
„Short Bus“ erreichte Platinstatus, angetrieben von der bahnbrechenden
Single „Hey Man Nice Shot“. Der Erfolg setzte sich mit dem Folgealbum
„Title Of Record“ fort, das dank des Crossover-Hits „Take A
Picture“ ebenfalls Platinstatus erreichte. Trotz Suchtproblemen und
einem Aufenthalt in der Reha führte Patricks Entschlossenheit 2006 zur Gründung
der Supergruppe Army Of Anyone an der Seite von Dean und Robert DeLeo von
den Stone Temple Pilots und Ray Luzier von Korn, bevor er sich wieder auf
die später gelobten Alben „Anthems For The Damned“ (2008), „The
Trouble With Angels“ (2010), „The Sun Comes Out Tonight“ (2013) und
„Crazy Eyes“ (2016) konzentrierte. Das Album beginnt mit
dem 3:51minütigen „The Drowing“, das zunächst mit leicht atmosphärisch/sanften
und proggigen Sounds an Acts wie Porcupine Tree oder Steven Wilson
erinnert. Eruptiv wird diese Stimmung immer wieder von heftigen,
Industrial/metalartigen Passagen durchbrochen. Das klingt schon mal ganz
gut. Wie in Zeitlupe, bei
denen die Basssaiten fett gezupft werden, geht es in dem nächsten Song
„Up Against The Wall“ weiter. Es wechselt immer wieder von diesen
langgezogenen und den kraftvollen Passagen auf denen Patrick seinen Gesang
legt. Das kommt dann aber sehr kraftvoll rüber. In „For The Beaten“
werden einem zunächst Industrial-Synthsounds um die Ohren gehauen, um
dann in einen sanften Gesangspart überzugehen. Diese heftigen
Keyboardsounds durchbrechen immer wieder die Stimmung und mischen sich mit
den eingängigen Parts. Ein klasse Rocksong ist
das 3:37minütige „Obliteration“, das kraftvoll aus den Boxen zieht.
Ein Gitarrenrocksong mit viel Druck. Harte Riffs, trockenes
Metalschlagwerk und ein fetter Bass sind die Zutaten des 3:53minütigen
„Say It Again“, das einen eingängigen Refrain besitzt. Ein pumpender
Beat bestimmt dann das 3:39minütige „Face Down“, das Popappeal
besitzt. Industrial kommt dann im Song „Be Careful What You Wish For“
auf, bei dem Keyboards und Schlagzeugrhythmen eine perfekte Liaison
eingehen. Ein Song der Spaß macht. Dem folgt dann das sanfte, akustische
„Burn Out The Sun“, das damit ein wenig aus dem Gesamtkonzept
heraussticht. Den Abschluss des Albums
stellt dann das 4:19minütige „Command Z“ dar. Mit diesem Popsong
scheint Mastermind Richard Patrick auf den kommerziellen Markt abzuzielen.
Der Song weicht ebenfalls stark vom Rest des Albums ab, hat aber eine sehr
eingängige Melodie. Dabei brennt sich die Textfolge „High As A
Motherfucker“ förmlich in die Gehirnwindungen ein. Filter ist mit „The
Algorithm“ ein gutes Album mit kraftvollen Rhythmen, die oft in
Industrial abdriften, gelungen. Stephan Schelle, April 2024 |
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