FEE - Notaufnahme In den 70’er Jahren war die Band Holde Fee aktiv, deren Album „Malaga“ im Jahr 2008 von Sireena Records auf CD wiederveröffentlicht wurde. Ende Oktober widmet sich das Label nun der Nachfolgeband FEE. Von Holde Fee blieben die Musiker Lothar Brandes (Tasteninstrumente), Gerd Reulecke (Bass), Reinhard „Ralli“ Lewitzki (Schlagzeug) und Thomas „Tom“ Ruhstorfer (Gesang) übrig. Zu diesem Quartett stießen Andreas Becker (Gitarren) und Marlies Borcherding (Gesang). |
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Dieses Debütalbum wurde von einer Welle der Begeisterung getragen. Das Szene Magazin MUSIKER stellt nach Veröffentlichung „handfesten Rock gepaart mit einem Schuss Latin, eine Prise Funk und einem Hauch Jazz“ fest. Besonders aber die frechen und anarchischen, dabei politisch immer korrekten Texte machten den Charme der Band aus. Zum respektlosen Opener „Amerika“ stellte sich die Band vor die Videokamera des Elektronikers Klaus Schulze, der Clip kann heute bei YouTube angeklickt werden. „Notaufnahme“ von FEE bietet treibenden Rock mit NDW-Feeling. Besonders Stücke wie „Amerika“ oder „Mein Guru“ haben einen hohen Wiedererkennungswert, der durch die eingängigen Melodien hervorgerufen wird. Auch im neuen Jahrtausend können die Stücke, bei denen die Texte den Inhalten entsprechend interpretiert werden, voll überzeugen. Die Platte klingt so frisch wie Anfang der 80’er. Ähnlich der Spliff Radio Show (Vorgänger der NDW-Band Spliff) agieren FEE recht rockig und vermengen verschiedene Musikstile in ihren Stücken. Da kommt dann auch schon mal ein Ska- bzw. Reggae-Rhythmus in Stücken wie „Kein Verkehr“ oder „Coole Beziehung“ zum Einsatz. Die Songs sind mit Laufzeiten zwischen 1:53 und 3:45 Minuten direkt auf den Punkt gebracht. FEE machen keine Kompromisse, sondern kommen sofort zur Sache, was die Stücke sehr kompakt macht. Neben den zwölf Songs des Originalalbums wurden der CD-Version noch die beiden Bonusstücke „We Are The Winners (Soviel Geld)“ und „Keine Mauer ist zu stark“ spendiert. „We Are The Winners (Soviel Geld)“ klingt wie eine Mischung aus einem Queen-Song und dem NDW-Stil. In „Keine Mauer ist zu stark“ mischen sie NDW mit rockigen Klängen die unter anderem auch an Bands wie Foreigner erinnern. „Notaufnahme“ von FEE ist ein tolles deutsches Rockalbum, das die Zeit ohne Abnutzungserscheinungen überstanden hat. Ein wirklich gelungenes Werk, das in jeder Deutschrocksammlung enthalten sein sollte – auch wenn hier die NDW deutlich heraussticht. Hohe Empfehlungsstufe. In 2012 wird Sireena das Folgealbum „Rezeptfrei“ ebenfalls auf CD herausbringen. Auch diese Veröffentlichung sollte man sich schon mal vormerken. Stephan Schelle, September 2011 |
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