Epitaph –
Fire From The Soul Die Geschichte der deutsch/britischen Band Epitaph geht bis zum Winter der Jahre 1969/1970 zurück. Im Dortmunder Musikclub Fantasio probten damals die beiden Briten Cliff Jackson (Gesang, Gitarre) und James McGillivray (Schlagzeug) zusammen mit dem Bassisten Rainer Kolbe. Und diese drei gehören auch anno 2016 immer noch zum LineUp von Epitaph. Das erstaunliche daran ist aber, das die Musik des Urgesteins deutscher Rockmusik immer noch frisch klingt. Zu hören ist dies auf dem neuesten Album der Band, das den Titel „Fire From The Soul“ trägt und Mitte März 2016 erscheint. |
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Elf
neue Stücke, sowie ein von Mozart abgewandeltes Stück, das die Band als
Intro für den Song „One Of These Days“ nutzt, finden sich auf dem
neuen Album. Enthalten sind auch wieder straighte Rocksongs mit singenden
Twin-Gitarren und mehrstimmigem Chorgesang. Der
Opner „Nightmare“, eine zündende Rocknummer, stellt auch gleich die
erste Singleauskopplung des Albums dar. Mit einem herrlichen Gitarrenlauf
startet die Band in diesen Song. Erinnerungen an Grobschnitt & Co.
werden zu Beginn wach, doch der Song entwickelt sich schnell in eine
andere Richtung. Ein treibender, fetter Rhythmus durch die Bassdrum sorgt
für den kraftvollen Unterboden, auf dem die Band dann einen hinreißenden
Rocksong legt. Eine wahrhaft gute Entscheidung diesen Song, bei dam man
unweigerlich aus voller Inbrunst mitsingen will, als Single auszukoppeln.
Das haut einen am Anfang schon richtig vom Hocker. Fast
Queenartige Chorgesänge eröffnen dann den nächsten Song „The Way It
Used To Be“. Damit aber genug von Queen, geht es dann doch wieder sehr
hardrockmäßig zur Sache, bei dem aber ein hoher Harmonie- und
Melodiefaktor an der Tagesordnung steht. In den Songs finden sich dabei
auch zahlreiche Verweise auf Größen des Rockbusiness (von den Beatles
bis z. B. ZZ Top). In „No One Can Save Me“ kommt dann die
Zusammenarbeit mit Pete Sage zum Tragen, denn dieser Song verbindet
Epitaph typische Elemente mit der Musik im Stile von Santiano.
Stellenweise wirkt dieser sehr eingängige Song wie ein
Folk-/Seemannstrinklied. Die weibliche Stimme im Chorgesang wirkt für
Epitaph-Verhältnisse dabei sehr ungewohnt. Dem
folgt mit „Any Day“ eine sehr schöne Ballade. Die Akustikgitarre im
Titelstück lässt dann gar Erinnerungen an Led Zeppelin aufkommen. In
diesem symphonischen Song gehen Epitaph sehr variabel zu Werke. Es ist
kaum möglich irgendeinen Song hervorzuheben, denn der Qualitätsstandard
jedes einzelnen Stückes liegt sehr hoch. Einen Ausfall sucht man hier
vergeblich. Epitaph
haben anno 2016 mit dem Album „Fire From The Soul“ ein tolles Spätwerk
abgeliefert, das zeigt, dass noch lange mit ihnen zu rechnen ist. Sowohl
musikalisch als auch soundtechnisch ist das Album auf höchstem Niveau. Die
Regel, das guter Wein im Alter reift, trifft auch auf Epitaph zu. Stephan Schelle, März 2016 |
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