Elleven -
Transfiction Elleven
nennt sich eine deutsche Rockformation, die sich im Jahr 2001 aus Musikern
der deutschen Rockband Chandelier formierte. Im Jahr 2007 veröffentlichte
die Band aus Grevenbroich ihr Debütalbum „Insight“. Seither sind acht
Jahre vergangenen und der bisherige Chandelier-Schlagzeuger Tom Jarzina
(hatte mit Chandelier das letzte Album „Timecode“ eingespielt) gehört
auch nicht mehr zur Stammbesetzung, dafür ist Ur-Chandelier-Mitglied Herry
Rubarth ans Schlagzeug gerückt. |
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Auf
dem neuesten Album mit dem Titel „Transfiction“ bieten die fünf
Musiker eine Mischung aus melodischem Progressive Rock und New Artrock.
Acht Songs mit Laufzeiten von 4:54 bis 11:11 Minuten Länge finden sich
auf dem neuesten Longplayer, der im vierseitigen Digipack mit zwölfseitigem
Booklet erschienen ist. Schon
auf dem Debütalbum haben Elleven NeoProg mit Artrock verbunden und in
eingängige Songs verpackt. Und genau das machen sie auch anno 2015, was
sich bereits im Opener „Try“ zeigt. Der achtminütige Song startet mit
Sequenzern, die an Tangerine Dream der 00’er Jahre erinnern und switchet
dann nach etwa einer Minute in Prog/Artrock (klingt später gar nach
Marillion der h-Ära) um. Julia setzt dann auch gesanglich ein, während
ihre Mitstreiter den Song druckvoll nach vorne treiben. Leichte Ähnlichkeiten
zu Marianne Faithfull sind zwar auszumachen, doch ist Julia’s Stimme
wesentlich höher und klarer angelegt (nicht so rau wie bei Faithfull).
Musikalisch zeigen sich Elleven aber schon zu diesem frühen Zeitpunkt auf
hohem Niveau. Einen
leicht melancholischen Touch weist „Not The One“ auf, das durch
herrliche Keyboardpassagen glänzt. Julia scheint in diesem Song
allerdings ein ums andere Mal an ihre Grenzen zu stoßen, da die
gesungenen Passagen etwas neben dem Gesamtsound der Band liegt. Das kann
aber durchaus gewollt sein. Japanische
Klänge kommen dann im Stück „Sakura Tree“ auf, das den Opfern der
Fukushima-Katastrophe gewidmet ist. Es ist schon komisch, dass dieser
katastrophale Atomkraftwerkunfall durch viele weitere schlimme Nachrichten
der letzten Zeit völlig in Vergessenheit geraten ist. Da ist es
lobenswert, dass eine Band wie Elleven mit diesem sehr eindringlichen Song
dieses schreckliche Ereignis aus der Vergessenheit holt. Das
achtminütige „Blurry Road“ zeigt sich von seiner NeoProg-Seite (gar
mit leicht Yes- und Marillion-artigen Gitarreneinschüben). Im Mittelteil
positionieren Elleven dann noch einen psychedelischen Part, der von härteren
Gitarrenriffs unterbrochen wird. Sehr gut gefallen mir auch die
Gitarrenriffs in „Anyway“. Mit
der Schnapszahl von 11:11 Minuten ist „Dust And Light“ der längste
Track des Albums. Zunächst beginnt das Stück als balladeske, atmosphärische
Midtemponummer, die im weiteren Verlauf die Eigenschaften eines
Proglongtracks ausreizt, in dem sich Struktur, Melodie und Rhythmus verändern.
Elleven lassen den Track dann ambient ausklingen. Das zerbrechlich
wirkende „Losing Tracks“, das sich unter die Haut schiebt, beschließt
dann das Album. Mit
„Transfiction“ ist der deutschen Band Elleven ein musikalisch gutes
Zweitwerk gelungen, das an ihr Debüt und auch an den Stil von Chandelier
anschließt. Allerdings habe ich in einigen Passagen das Gefühl, das
Julia’s Stimme nicht hundertprozentig zur Musik passt. Hier sollte die
Band noch besser auf die Stimmlage ihrer Sängerin eingehen. Ansonsten
Top. Stephan Schelle, November 2015 |
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