Electric Orange - Fleischwerk

Electric Orange – Fleischwerk (LP)
Eigenvertrieb http://www.electric-orange.com (2005)

Das Projekt Electric Orange besteht im Kern seit mehreren Jahren aus den beiden Musikern Dirk Jan Müller (Tasteninstrumente und Gitarre) und Dirk Bittner (Gitarren, Bass, Perkussion und Gesang). In 2005 erscheint ihr mittlerweile achtes offizielles Album, daneben veröffentlichten sie auch noch weitere Alben als Privat-Release. Genauso wie der Vorgänger „Platte“ aus dem Jahr 2003 erscheint das neue Album „Fleischwerk“ nur auf Vinyl, und das in einer Auflage von 300 Stück.

Neben den beiden obigen Stammmusikern wirken auch noch Josef Ahns an der Gitarre, Eric Karow am Schlagzeug und Silvio Franolic ebenfalls Schlagzeug mit. Herausgekommen ist ein Album, das sehr unterschiedliche Tracks (insgesamt neun Stück) aufweist, die einen Stilmix aus Progressiv-, Psychedelic- und Krautrock darstellen.
 

 
 

Seite 1 beginnt mit dem sehr perkussiven 21sekündigen „Trommelfleisch“ auf das „Koodu“ folgt, welches eine Passage enthält, die unweigerlich an Birth Control’s „Gamma Ray“ erinnert. Psychedelische Orgelsounds und Gitarrenlinien treffen auf sehr rhythmische Schlagzeug- und Perussionsarbeit. Man fühlt sich sofort in die späten 60’er bzw. frühen 70’er versetzt.

Während „Sonnenbart“ einen im Hintergrund angelegten Rhythmus bietet, auf dem im Vordergrund Improvisationen gebettet sind, zeigt „Schatten“ ihre beatartige / bluesige Seite. Dieser Track der nach 60’s klingt, versprüht eine gewisse Liveatmosphäre. 

Das Kernstück der zweiten Albumseite ist das äußerst perkussive und recht eigenwillige über zwölfminütige „Schrasng“. Jawohl, das ist kein Schreibfehler, der Titel heißt wirklich so. Hier lassen die Musiker so richtig ihre Experimentierfreude raus. Für mich ist dies der am schwersten zugängliche Song. Electric Orange ist mit dieser Scheibe aber wieder eine tolle Psychedelic-/Krautrock-Scheibe gelungen. Es ist ihnen nur zu wünschen, das genug Leute noch einen üblichen Plattenteller besitzen um das Werk genießen zu können.

Stephan Schelle, Januar 2006

 
   

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