Edible - Live in Arnsberg, Kulturschmiede 16.05.2004
 

Edible bringt die Arnsberger Kulturschmiede zum glühen

Dort, wie früher die Ambosse standen und das Eisen geschmiedet wurde, in der heutigen Kulturschmiede, brachte die Arnsberger Band Edible, die 2003 vom WDR zur besten Newcomerband Südwestfalens gekürt wurde, am 16.05.2004 die Herzen und Seelen der Zuschauer zum glühen bzw. kochen.

     

Im Herzen Arnsberg befindet sich ein Konzertsaal erster Güte. Die Kulturschmiede mitten in der Arnsberger Altstadt bewies, dass sie nicht nur für Theater und Kleinkunst geeignet ist, nein, auch die Rock- und Popmusik findet hier eine Heimat. Die Akustik ist 1 A, so dass sich das Konzert an jeder Stelle des kleinen Saales gut hören ließ.

         

Gut 160 Zuschauer waren zu dem Konzert gekommen. Einige kennen die Band, denn es hat sich bereits eine kleine Fangemeinde gebildet, andere sahen sie das erste Mal. Beide Lager wurden nicht enttäuscht denn Edibel lieferten über drei Stunden, mit zwei Unterbrechungen von je ca. einer halben Stunde, einen perfekten Gig. Dabei sorgten sie dafür, dass nicht nur sie im Scheinwerferlicht ins Schwitzen gerieten sondern auch die Zuschauer Schweißgebadet nach dem Konzert mit einem Lächeln im Gesicht den Heimweg antraten. Ja sogar die Wasserrohre in der Schmiede brachten sie zum kochen. Naja, der Rohrbruch geht vielleicht doch nicht auf ihr Konto.

    

Das Programm von Edibel, die sich aus den fünf gestanden Musikern Mikel James Couley (Schlagzeug), Michael Hermes (Bass), Markus Kampschulte (Gitarren), Winfrid Schilling (Gitarren) und Ansgar Unger (Keyboards) sowie einer Gesangsgruppe von drei Sängerinnen (Tanja Jursch, Iris Thiergarten und Miriam Wolf) und einem Sänger (Stefan Wolf) zusammensetzen, bestand neben den drei Eigenkompositionen My Delight, Make Me Loving You und Masquerade aus Covervesionen so unterschiedlichster Künstler wie Toto, Tina Turner, Anastacia, Alanis Morissette oder Tom Jones.

         

Die eigenen Stücke standen den wirklich gelungenen Coverversionen in nichts nach. Sie passten sich nahtlos in den Set ein und waren qualitativ gleichwertig. Nachdem das Programm inklusive Zugabe absolviert war, skandierte ein Teil des Publikums (der Fanblock) noch den Titel Sexbomb, der üblicherweise von Stefan Wolf gesungen wird. Obwohl Michael das Publikum beschwichtigen wollte, da Stefan gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war, was man während des Konzertes aber nicht bemerkte, ließ das Publikum nicht locker und so gab es dann noch diesen Titel als allerletzte Zugabe.

    

Erstaunlich war, mit welcher traumwandlerischen Leichtigkeit sowohl die Musiker wie auch die Frontleute agierten. Die Coverversionen kamen sowohl musikalisch wie auch stimmlich so perfekt rüber, dass man sich fragen musste, „Wer will eigentlich noch Castingshows sehen, wenn derartige Talente in den Startlöchern stehen“.

         

Mit ihrer ansteckenden Spiel- und Gesangsfreude hatten sie schnell das Publikum auf ihrer Seite. Da wurde mitgesungen und mitgetanzt, dass es schon das Ausmaß einer großen Fete hatte. Man merkte förmlich, dass der Funke zwischen Band und Publikum übersprang, was mir später auch von den Bandmitgliedern bestätigt wurde.

    

Derzeit sind die Mädels und Jungs dabei ihren ersten Longplayer aufzunehmen. Man kann gespannt sein was da auf uns zukommt. Haben sie die Qualität ihrer ersten EP, dann werden sie ihren Weg machen, da bin ich mir ganz sicher.

Stephan Schelle, Mai 2004