Edgar Broughton Band – Live In
Hamburg / Sireena Records veröffentlicht am 26.10.2012 ein Konzert der Edgar Broughton Band, das diese am 09.10.1973 in der Fabrik in Hamburg gegeben habt. Das Material war bisher unveröffentlicht, somit hebt das Label mit diesem Tondokument mal wieder einen kleinen Schatz. In der Besetzung Edgar Broughton (Gesang, Gitarre), Steve Broughton (Schlagzeug, Gesang), Arthur Grant (Bass, Gesang) und Victor Unitt (Gitarre, Harmonika, Gesang) trat die Band damals auf. |
||||
Die Progressive-Bluesrockband zählte Anfang der Siebzigerjahre zu den beliebtesten Rockbands in Deutschland. Mit ihren politischen Texten waren sie besonders beliebt bei Gymnasiasten und Studenten. Der Schlachtruf „Out Demons Out“ erschallte auf so mancher Demo während der unruhigen Siebziger. So war es kein Wunder, dass die Band viel in deutschen Landen unterwegs war. Nach eigener Aussage war Hamburg immer gern auf dem Tourplan vertreten, die Fabrik in Altona zählte damals zu den absoluten Live-Tempeln Europas. Kurz nach Erscheinen des Albums „Oora“ ging die Band auf Europatournee und zeigt sich bei ihrem Auftritt in der Fabrik in eingespielter und bestechender Form. Was die Musiker nicht wussten: Der Auftritt wurde semi-professionell mit mehreren Mikros auf Tonbandgerät mitgeschnitten und verschwand dann im Privatarchiv eines Hamburger Musikbesessenen. Sireena Records grub diese Aufnahme aus und ließ sie Edgar Broughton in London zukommen. Alle Musiker, die damals dabei waren, stimmten nach gründlicher Prüfung einer Veröffentlichung dieser Aufnahmen zu, die nunmehr nach fast 40 Jahren erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Klassiker wie „Poppy“ und „Love On The Rain“ finden sich in dem Liveprogramm wider. Und das Kultstück „Out Demons Out“ ist in einer mehr als 13minütigen Version auf dem Album enthalten. Und ähnlich uferte „Freedom“ aus, das es gar auf 18 Minuten bringt und in der die Band einfach drauf los jammt und sich förmlich in einen Rausch spielt. Auch das Publikum hatte Spaß an dieser ausufernden Version, denn es johlt und gröhlt am Ende fröhlich mit. Auch wenn die Aufnahmequalität aufgrund ihres Alters und der damaligen Technik dazu führt, dass der Klang etwas zu wünschen übrig lässt, so sind doch die gebotenen Stücke qualitativ hochwertig und die unglaubliche Kraft, mit der die Edgar Broughton Band zu Werke ging, wurde sehr gut eingefangen. Ein tolles Zeitdokument. Stephan Schelle, Oktober 2012 |
||||