Driver - Countdown

Driver - Countdown
Metal Heaven / Soulfood (2012)
(11 Stücke, 49:48 Minuten Spielzeit)

Driver formierten sich ursprünglich in den späten 80er Jahren aus den Überresten der kurzlebigen Supergroup M.A.R.S. und etablierten 1990 aufgrund einer weit verbreiteten 5-Track-Kassetten-EP eine starke, loyale Fanbasis. 2008 kehrten Driver mit einem Knall in die Szene zurück und veröffentlichten ihr passenderweise mit „Sons Of Thunder“ betiteltes Debütalbum.


Im Herbst 2011 entschlossen sich die beiden Hauptsongwriter Rob Rock (Impellitteri, Warrior, Joshua, Avantasia, Axel Rudi Pell) und Roy Z (Bruce Dickinson, Rob Halford, Tribe Of Gypsies) ihre lang andauernde Partnerschaft zu erneuern und ein Nachfolgewerk für „Sons Of Thunder“ in Angriff zu nehmen. Wie auch schon das Debüt enthält „Countdown“ eine Mischung aus brandneuem Material und alten Songs aus dem Archiv wie zum Beispiel „Destiny“, „Thief In The Night“ und „Always On My Mind“, die zusammen mit Roy Zs Augenmerk auf einem Vintage 80er Jahre Sound den glorreichen Heavy Metal der 80er wiederbeleben.

Hauptsächlich wurde „Countdown“ in Roy Zs Studio in Kalifornien aufgenommen und gemischt. Neben Schlagzeuger Reynold „Butch“ Carlson (Jag Panzer, Joey Tafolla, Tribe After Tribe), Keyboarder Ed Roth (Glenn Hughes, Ronnie Montrose, Impellitteri), Bassist Aaron Samson (Odin, George Lynch, John 5), die den Großteil der Tracks einspielten, sind auch als Ergänzung die Bassisten Ray Burke (Life After Death, Bruce Dickinson) und Daniel Cordova (Shades Of Crimson, Vengeance Rising), sowie Veteranen-Sänger Mark Boals (Yngwie Malmsteen, Royal Hunt) zu hören.

Die elf Stücke auf dem Album gehen ordentlich los. Das zeigt auch gleich schon der Opener „Return To The Sky“. Heavy Gitarren und treibendes Schlagzeug sind die Ingredienzien auf denen Rob seinen Heavy Metal-Gesang ausbreitet. Hier wird schon deutlich, dass trotz Gitarrensoli, die auch manchmal ins frickelige abdriften, immer die Melodie im Vordergrund steht. Die Midtemponummer „Rising Son“ ist eine klasse Nummer bei der man sofort mitsingen will. Der geht wirklich schnell ins Ohr (vor allem der Refrain).

Stakkatoartiges Schlagzeug unterlegt den Titeltrack, der aber durch Rob’s Gesang an Härte verliert. Das passt wirklich hervorragend zusammen. Und in „Hollywood Shooting Star“ legt Schlagwerker Reyold „Butch“ Carlson noch eine Schippe drauf und leistet sich mit Roy Z ein wahres Highspeed-Rennen. Und doch schaffen es Driver auch für „normale Ohren“ einen guten Sound hinzubekommen. Das folgende „Thief In The Night“ lässt genüssliches Headbangen mit einigen Pausen zu, denn hier wechseln sich die ruhigen und druckvollen Parts ab. Der Song „Cry Of The Wounded“ geht eine Kollaboration mit Progmetal ein, was vor allem an Ed’s Keyboards liegt, ohne dass die Heavy Metal-Anteile zurückweichen müssen.

Und eine herrliche Ballade zwischen Toto, einer Spur Alan Parsons-Sound und den typischen Heavy Metal-Harmonien haben sie dann mit „Always On My Mind“ auf dem Album. Eine sehr schöne melodische Nummer. Aber schon in „Feel The Fire“ geht es wieder gewohnt druckvoll zur Sache. Es folgen drei weitere Stücke. Und mit „Babylon“, das nur auf der europäischen Version der CD enthalten sein wird, endet die CD.

Driver haben mit „Countdown“ ein klasse Heavy Metal-Werk abgeliefert. Die Band um Rob Rock und Roy Z zeigen auf diesem Album, dass sie in der Lage sind Songs zu schreiben, die schnell ins Ohr gehen. Dabei lassen sie sich noch genügend Zeit um einige Soli in die Songs einzubauen. Es macht einfach Spaß diese Scheibe in den Player zu legen.

Stephan Schelle, Mai 2012

   

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