Die Kombinaten
- Lautwort Die Band Die Kombinaten kommen aus dem Kölner Raum. Zwar veröffentlichen sie am 12.03.2021 ihr Debütalbum „Lautwort“ (ein schönes Wortspiel), jedoch können Thorsten Neubert (Gesang, Gitarre), Sebastian Ellerich (Gitarre, Gesang), Tim Rashid (Bass) und Marcel Kolvenbach (Schlagzeug, Gesang) bereits auf eine lange produktive Geschichte in unterschiedlichen Formationen zurückblicken. Zudem verbindet die vier Musiker als Teil der SKA-Rock-Band Lax Alex Contrax die gemeinsame Produktion von vier Studioalben und mehr als 300 Live-Konzerte im Bundesgebiet und im angrenzenden Europa. |
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Die
Kombinaten servieren druckvoll gespielte Riffs und Lines, mal funky
entspannt und mal in zornigem Uptempo. Unverkennbare Markenzeichen sind
dabei eine unkonventionelle Mischung von rockigen Spielarten mit wortreich
flinkem Gesang. Finalisiert mit mehrstimmigen Vocals schaffen sie so eine
ausgewogene Kombination aus musikalischer Spielfreude und pointierten
Texten mit teils politischen Motiven. Ein
Dutzend Songs mit radiotauglichen Laufzeiten zwischen 1:14 und 4:06
Minuten Spielzeit finden sich auf dem Album. Die CD erscheint in einem
Jewelcase mit einem aufklappbaren, zwölfseitigen Booklet. Schon
der Opener mit seinem ungewöhnlichen Namen „B.&K.“ zeigt, dass
Die Kombinaten eine gute Mischung aus Pop und Rock bieten. Der Titel ist
an ein Gespräch zwischen Barbie und Ken - die kennen wir doch noch als
Puppen - angelehnt. Die beiden unterhalten sich, dass sie aus ihrem Trott
und den Klischees, die ihnen von anderen aufgedrückt werden, ausbrechen
wollen. Der Song, der mit einer sehr funkigen Gitarre beginnt wird im
Verlauf durch eine sehr druckvolle rockige Passage ergänz. Das geht schon
mal gut ins Ohr. Allerdings kommen die Texte in dem rockigen Refrain nicht
so gut zur Geltung. Die CD beschließt dann das 1:14minütige „B.&K.
Reprise“, bei dem die Melodie des Eröffnungstracks aufgenommen und in
einem Reggae-Kleid verpackt wird. Dazwischen
finden sich zehn weitere Songs mit Rockpop-Appeal. Das Eingangsriff von
„Vespa 50N“ kommt einem aus dem Punk der frühen 80er bekannt vor,
entwickelt sich aber zu einem treibenden Rocksong mit einem sehr eingängigen
Refrain, der richtig Spaß macht. Hier lassen Die Kombinaten ein wenig die
Erinnerungen spielen und mit der Vespa ein wenig Freiheit genießen. Eine
Spur Punk kommt dann auch in „Visionen“ auf, was vor allem an der
rhythmischen Gitarre und dem Schlagwerk liegt. Atmosphärischen Poprock
bieten sie dann in dem sehr schönen „Nicht in meinem Namen“, in dem
sie sich kritisch von einigen Entscheidungen der Regierung distanzieren.
Bluesrockig beginnt dann das Stück „Der alte kranke Mann des Pop“, in
dem sie das Schicksal so manches alternden Pop-/Rockstars besingen, den
die Musikindustrie „am Nasenring durch die Manege führt“. Und in
„E-Mail aus Hongkong“ gehen sie auf dubiose Machenschaften ein, mit
denen man uns das Geld aus der Tasche locken will. Das Phänomen Fußball
wird dann in dem knackigen, provokanten Rocksong „Fußball ist scheiße“
auf den Punkt gebracht. Sowohl Frust wie auch die Faszination, die dieser
Sport verursacht, kommen hier zur Sprache. Die
Kombinaten bieten auf ihrem Debütalbum „Lautwort“ eine gelungene
Kombination aus Pop und Rock mit Punk-, Funk-, Blues- und
Reggae-Elementen. Das geht gut ins Ohr. Und auch die Texte, die im Booklet
abgedruckt sind, sollte man sich etwas genauer ansehen. Stephan Schelle, Februar 2021 |
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